VERKAUFSSHOP DES CHEMIEPARK MARL AM LIPPER WEG SCHLIESST

Der Chemiepark Marl schließt aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende den Verkaufsshop am Lipper Weg.„Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, so Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks. „Aber angesichts der anhaltenden negativen Entwicklung blieb den Verantwortlichen leider keine andere Wahl.“

Als Gründe nennt Harren neben den Herausforderungen, unter denen der stationäre Einzelhandel insgesamt leidet, das unklare Profil und die Raumsituation des Verkaufsshops. Früher konnten auf großer Fläche in einem eigenen Gebäude vor den Werkstoren noch Produkte angeboten werden, die im Werk hergestellt oder vom Werk in sehr großen Mengen besonders günstig eingekauft wurden – etwa Styropor oder Mineralwasser. 

Das ist schon lange nicht mehr so. Wegen eines Neubaus an dieser Stelle mussten die Verkaufsräume vor zehn Jahren in das Gebäude der Betriebskrankenkasse am Lipper Weg verlagert werden. Auf wesentlich kleinerer Fläche gab es hier im Kellergeschoss neben Motorölen, Berufskleidung und Fässern zum Beispiel auch Sekt, Wiener Würstchen und Drogerie-Artikel. 

In den letzten Jahren wurde der Verkaufsshop immer weniger in Anspruch genommen. Trotz verschiedener Maßnahmen nahm der Umsatz bei steigenden Fixkosten stetig ab. 

Jetzt findet bis zum 22. Dezember ein Räumungsverkauf statt, bei dem das ganze Sortiment zum halben Preis angeboten wird. 

Bis zuletzt beliebt waren vor allem die Hautpflegeprodukte von Stoko, die Polybeutel, die Bergauf-Seife und das Einweggeschirr. Diese Artikel werden künftig von der H.I.T.-Juniorenfirma an Tor 3 angeboten. Wein und Sekt können im Feierabendhaus erworben werden.

Nach einer Idee von Helmut Schmidt: Azubis des Chemiepark Marl bringen Licht ins Dunkle

Die Schüler erfreuen sich an den selbstgestalteten Lichtpylonen

Eine gute Tat meldet jetzt der Chemiepark: Azubis der Evonik Industries AG haben Schülern der Pestalozzischule eine Freude bereitet und so genannte Lichtpylonen gebaut.

Dank der neuen Wegbeleuchtung müssen sich die Kleinen in den dunklen Wintermonaten keine Sorgen um den Schulweg machen.
Mehr als nur schön

Im Rahmen ihres traditionellen Mottos „Jeden Monat eine gute Tat“ hat sich der Chemiepark-Nachwuchs zur Aufgabe gemacht, den Schulweg für die Pestalozzi-Grundschüler noch sicherer zu gestalten. Die Idee den Weg mit Lichtpylonen zu flankieren stammt vom Künstler Helmut Schmidt. Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Kindern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Schulweg ist nämlich nicht nur besonders schön ausgeleuchtet, sondern die Schülerinnen und Schüler werden in vier verschiedenen Sprachen begrüßt und verabschiedet.

„Jeden Monat eine gute Tat“

Für die Schüler war die gemeinsame Installation und Inbetriebnahme der Lichtpylonen ein ganz großes Erlebnis. Die Arbeiten wurden in den Herbstferien durchgeführt, um den Schulweg nicht zu beeinträchtigen. Im vergangenen Monat hatte der Evonik-Nachwuchs eine Überdachung für den Bildstock einer Heiligenfigur gebaut.

HELMUT SCHMIDT

* 1958 IN MARL
MALER
BILDHAUER
AUTODIDAKT

Projekte:
Die Reise

Improvisationstheater: Abenteuer im Jahr 2025
Laura, Tim und der Drache
MOVE
Museum für zeitgenössische Kunst
Spontan-Märchen
Stabpuppentheater: Die Besucher
Unsere Planeten, unser Sonnensystem

"Kultur und Schule" - Freischaffender Künstler, Improvisationstheater, Kunstprojekte im Bereich bildender Kunst in allen Schulformen


Vita / Profil:


1978
Ausbildung
Beginn des Selbststudiums: Zeichnung Malerei (realistisch. abstrakt. konkret) Plastik. Skulptur. Objekt. Installation (Stahl. Gips. Glas Papier. Holz. Stein. Wachs) sowie Studium Freie Malerei/Europäische Kunstakademie Trier Konzeptionelle Malerei. Italien

1973 - 1997
Lebenslauf
Tätigkeit als Energieanlagenelektroniker im Untertagebetrieb/Bergwerk Auguste Victoria Marl

1992
Mitglied der freien Aktmalgruppe. Kunsthaus Essen

1997
freischaffende Tätigkeit als bildender Künstler

2000
Beginn der Tätigkeit als Dozent/Kursleiter für Zeichnung/Malerei. VHS Oer-Erkenschwick. Pestalozzischule Marl. Bauhauskurse Waltrop

Freie Lehrtätigkeit im Bereich bildender und darstellender Kunst

Zahlreiche Kinder /-Jugend und Erwachsenen - Kunstprojekte (u.a. in Grund/-Haupt/-Gesamt/- Real/- Beruf/-Schulen und Gymnasien)

2005
Mitglied der Künstlergruppe ''Das RAD e.V.''

2010 - 2013
Honorartätigkeit als Kunstlehrer

Tag der Lkw-Kontrolle im Chemiepark Marl

Zweiter Tag der Lkw-Kontrolle bei Evonik
Zweiter Tag der Lkw-Kontrolle bei Evonik

Nach der erfolgreichen Premiere im April wiederholte Evonik den Tag der Lkw-Kontrolle. An Standorten in Deutschland wurde erneut parallel die Sicherheit aller Lkw über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus überprüft.

Auch im Chemiepark Marl arbeiteten Führungskräfte und Mitarbeiter aus Logistik und Werkschutz wieder Hand in Hand, um die Anlieferungen und den Versand auch durch Nicht-Gefahrgut-Lkw zu überprüfen.
Die bei der ersten Aktion festgestellten Mängel waren in eine Reklamationsdatenbank aufgenommen und an die Logistikdienstleister weitergegeben worden. „Bei den Speditionen stehen die Zeichen klar auf Verbesserung, trotzdem kommen immer noch Mängel zutage, auf die dann konsequent reagiert wird“, sagt Dr. Arndt Glowacki, Sicherheitsreferent der Logistik.
Zwei Fahrzeuge wurden abgewiesen: Einmal war die Ladung nicht ausreichend gesichert, ein anderer Lkw hatte wegen eines Risses in der Frontscheibe keine Chance. Darüber hinaus stellten die Mitarbeiter von Logistik und Werkschutz wieder kleinere Mängel fest, besonders hinsichtlich der Ladungssicherung. So mussten zwei Fahrer unter Anleitung nachbessern.

„Wir werden dran bleiben und die Logistikdienstleiter erneut in die Pflicht nehmen. Jedes Glied in der Logistikkette muss seinen Beitrag zur Transportsicherheit leisten“, so Glowacki.
„Mit der unangekündigten, zeitnahen Wiederholung unterstreicht Evonik die beabsichtigte Nachhaltigkeit der Aktion im Zuge unseres Engagements für noch mehr Sicherheit im Transportwesen“, erklärt der Leiter der Logistik, Dr. Franz Merath.

Gemäß dem Europäischen Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße kontrolliert Evonik schon bisher sämtliche Gefahrgut-Lkw hinsichtlich des technischen Zustands, der persönlichen Schutzausrüstung, Ladungssicherung, Verpackung und Kennzeichnung.
Der Tag der Lkw-Kontrolle zählt zu den vom Verband der Chemischen Industrie Nordrhein-Westfalen ausgezeichneten Konzepten des Responsible Care und motiviert das Team aus Werkschutz und Logistik in ihrem Bemühen um sichere Transporte auf unseren Straßen.

Chemiepark Marl feiert seine Ausgebildeten

Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich (rechts), Betriebsrat Ali Simsir (2.v.r.) und Christoph Pieper, Geschäftsbereichsleiter für Bildung der IHK Nord-Westfalen (links), mit den besten Ausgebildeten aus dem Chemiepark Marl.­
Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich (rechts), Betriebsrat Ali Simsir (2.v.r.) und Christoph Pieper, Geschäftsbereichsleiter für Bildung der IHK Nord-Westfalen (links), mit den besten Ausgebildeten aus dem Chemiepark Marl. (Foto: evonik)

97 junge Menschen aus dem Chemiepark Marl haben ihre Abschlussprüfung bestanden und damit die letzte Hürde der Berufsausbildung erfolgreich gemeistert.

„Sie alle haben konsequent ihre Berufsausbildung absolviert und können nun die Früchte dieser Anstrengungen ernten“, beglückwünschte Dr. Hans Jürgen Metternich, Leiter Ausbildung Nord der Evonik Technology & Infrastructure GmbH, die erfolgreich Ausgebildeten.

„Ihre Ausgangslage ist deutlich besser, als die vieler Studierender“, so der Ausbildungsleiter. Die Zahl der Studienanfänger steigt stetig, die der Berufsanfänger in einer dualen Ausbildung sinkt dagegen. Rund 350 Ausbildungsberufen mit meist guten Berufsaussichten stehen heute mehr als 13.000 Studiengänge gegenüber und die Zahl der Studienabbrecher steigt. Sie liegt bei allen Studiengängen bei rund 30 Prozent, betrachtet man nur die naturwissenschaftlichen Studiengänge, erreicht sie sogar 50 Prozent. Das duale Ausbildungssystem weist dagegen nur Abbrecherquoten im einstelligen Prozentbereich aus.

„Sie haben alles richtig gemacht“, sagte Metternich. „Eine solide Ausbildung mit exzellenter beruflicher Perspektive und noch besseren Weiterbildungschancen – damit haben Sie die Pole-Position für jeden denkbaren Weg auf alle Fälle inne.“

Seit Beginn der Ausbildung im Chemiepark Marl konnten 15.860 Menschen in die berufliche Zukunft entlassen werden. Entsprechend der Bedürfnisse des Standortes waren dies 7.091 Ausgebildete im Bereich Naturwissenschaften, 5.462 in technischen Berufen und 3.307 in kaufmännischen Ausbildungsgängen. Hinzu kommen 1.189 Teilnehmer, die im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung den IHK-Abschluss erlangten.

Im Chemiepark Marl sind zwei Berufsbilder neu in das Ausbildungsangebot aufgenommen worden. So standen in diesem Jahr erstmals Produktionsfachkräfte für Chemie und Eisenbahner im Betriebsdienst mit auf dem Treppchen. Insgesamt wurden die jungen Damen und Herren in 12 unterschiedlichen Berufsbildern ausgebildet.

Mit der Gesamtnote „sehr gut“ beendeten ihre Ausbildung die Industriekauffrauen mit Studium Phillis Hilgenberg, Nadine Korneli und Jana Siegmund, die Kauffrauen für Bürokommunikation Lea Gouw und Saskia Neugebauer, die Anlagenmechaniker Frederik Jandt, Nico Lemsch und Patrick Sczech, die Chemikantin Lydia Kohl, die Elektroniker für Automatisierungstechnik Adrian Nowak und Nico Verse sowie die Chemielaboranten Thorsten Peleikis, Michél Reitzner, Tim Schlimbach, Bernd Selting und Julian Stonawski.

In einem Prüfungsteil eine „Eins“ erzielten Carolin Wessels, Kauffrau für Bürokommunikation, Michael Jarosz, Chemikant, Niklas Fecke, Elektroniker für Automatisierungstechnik sowie Sabrina Aouag und Clarissa Krüger, Chemielaborantinnen.

Chemiepark Marl: 75 Jahre Ausbildung von Chemische Werke Hüls (CWH), Hüls, Degussa und Evonik

 

Gegenwärtig werden bei Evonik in Marl rund 750 junge Menschen in 19 verschiedenen Berufen ausgebildet. Etwa 150 von ihnen sind keine Mitarbeiter von Evonik, denn das Spezialchemieunternehmen bildet auch für etwa 40 weitere Unternehmen im Chemiepark sowie in der Umgebung aus. Vor 75 Jahren bestand der erste Ausbildungsjahrgang aus 55 Auszubildenden: 13 Chemielaborjungwerkern, zwei Glasapparatebläsern, vier Kaufleuten und 36 in einem Metallberuf.

In Marl zeugen 75 Jahre Ausbildungsgeschichte dabei von Kontinuität – aber sie sind auch Ausdruck vieler Veränderungen. Die Bezeichnung für junge Menschen in der Berufsausbildung ist dafür ein Beispiel: War früher von den "Stiften" die Rede, so wurden daraus im Verlauf der Zeit "Lehrlinge". Ab 1971 gab es auch die nicht mehr, sondern "Auszubildende".

Als ein Spezialchemieunternehmen ist Evonik nicht nur Betreiber des Chemieparks Marl, sondern spielt auch eine verantwortliche Rolle bei der Ausbildung junger Menschen in der Region. Damit setzt Evonik die Tradition von Vorgängergesellschaften wie Chemische Werke Hüls (CWH), Hüls oder Degussa fort.

NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider: "Mit dem herausragenden Engagement in der Ausbildung beweist Evonik in vorbildlicher Weise unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung, die ich mir für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen und die Menschen im Land häufiger von der Wirtschaft wünschen würde."

Einer der größten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen, der Chemiepark Marl, ist seit 75 Jahre ein bedeutender Platz der Ausbildung. Inzwischen haben dort mehr junge Menschen erfolgreich ihre Berufsausbildung abgeschlossen, als manche Kreisstadt Einwohner hat. "Fast 17.000 Ausgebildete sind es bis heute – und diese Erfolgsstory schreiben wir weiter fort", sagte Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik Industries, während einer Feierstunde an der NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teilnahmen.
"Stift" oder "Azubi"? - Für Wessel ist das nicht nur ein Wechsel der Begriffe, sondern auch ein Wertewandel: "In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Erwartung an junge Menschen in der Berufswelt stark verändert. Heute sollen Auszubildende von Anfang an mitdenken, mitreden und mitentscheiden. Eine solide Berufsausbildung vermittelt deshalb mehr als Wissen in der Theorie und Können in der Praxis. Zusätzlich fordert und fördert sie erfolgreiche Teamarbeit, soziale Kompetenzen und neue Ideen. Das ist uns bei der Ausbildung von Evonik wichtig, denn gut ausgebildete Mitarbeiter sind eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens. Umso mehr freuen wir uns, dass die Ausbildung im Chemiepark Marl in diesem Jahr ganz besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erhält."

Wessel betonte die große Bedeutung einer modernen Ausbildung: „Im Jahr 2015 ist Industrie 4.0, die Digitalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft, ein großes Thema. Es wird die Auszubildenden von heute ihr ganzes Arbeitsleben lang begleiten. Angesichts des Ausbildungsstandards im Chemiepark sage ich das mit Zuversicht. Denn ich bin mir sicher: Unsere jetzigen Auszubildenden werden als Fachkräfte von morgen aus Herausforderungen Chancen und aus Chancen Erfolge machen.“

25 zusätzlichen Ausbildungsplätzen


Auch Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, gratulierte zum 75. Jubiläum und betonte: "Die Bedeutung einer guten Ausbildung, die in Erwerbsarbeit und einer damit verbundenen Anerkennung mündet, ist nicht hoch genug einzuschätzen." Gerade die Ausbildungssituation an der Ruhr sei durch die endgültige Stilllegung des Bergbaus stark betroffen. Um diesen Wegfall von Ausbildungsplätzen zu kompensieren, engagiere sich die RAG-Stiftung für Ausbildungsprogramme an Ruhr und Saar. Am Standort Marl werde die RAG-Stiftung zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres die Schaffung von 25 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im "Sonderausbildungs-programm Marl" der Landesregierung unterstützen. Dabei werde das Ausbildungszentrum im Chemiepark Marl die 25 Auszubildenden des Programms während ihrer Ausbildung zusätzlich zu ihren eigenen Auszubildenden aufnehmen. "Ich freue mich, dass durch die Nutzung der bestehenden und exzellenten Ausbildungsinfrastruktur am Standort den jungen Leuten eine optimale Chance für ihren Start ins Berufsleben geboten wird", so Bergerhoff-Wodopia.

Besetzung von Ausbildungsplätzen für den Standort Marl

Auch wenn sich der Wettbewerb um gute Auszubildende und Fachkräfte in Deutschland verschärft – den Ausbildern im Chemiepark Marl bereitet die Besetzung von Ausbildungsplätzen bislang keine schlaflosen Nächte. Ein Pluspunkt ist dabei das Ansehen, das sich der Standort in der Berufsausbildung erworben hat. Aktuell schaffen mehr als 99 Prozent der Auszubildenden einen Abschluss. Und zahlreiche von ihnen mit Top-Leistungen.

Gute Auszubildende, gute Ausbilder, guter Ausbildungsbetrieb – das Erfolgsgeheimnis schlechthin? "Nein", sagt Dr. Hans Jürgen Metternich, bei Evonik als Ausbildungsleiter Nord auch für den Standort Marl zuständig. "Wirklich gut ist eine Berufsausbildung erst, wenn am Ende beide Seiten überzeugt sind: Es hat sich gelohnt."

Evonik baut seine C4-Kapazitäten im Chemiepark Marl aus

­

Evonik Industries hat seine Position bei C4-basierten Produkten gefestigt und neue Produktionsanlagen in Antwerpen (Belgien) planmäßig und erfolgreich in Betrieb genommen. Auch im Chemiepark Marl (Deutschland) werden die C4-Kapazitäten ausgebaut. Dafür hat das Unternehmen an den beiden Standorten insgesamt einen dreistelligen Millionen-Betrag (Euro) investiert.

Die neuen Anlagen führen zu einem Ausbau der Kapazitäten für Butadien in Antwerpen, für den Weichmacher-Alkohol Isononanol (Marl) sowie für das Antiklopfmittel MTBE (Marl und Antwerpen). Der weltweite Bedarf für diese Produkte steigt nach Marktanalysen um zwei bis fünf Prozent im Jahr.

"Mit den Erweiterungen unserer C4-Kapazitäten und den notwendigen und wichtigen Investitionen in die Rohstoffversorgung unserer Standorte stärken wir unsere Marktpositionen nachhaltig. Zugleich unterstützen wir die Wachstumspläne unserer Kunden in Europa und weltweit", erklärte Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik.

Mit langfristigen Lieferverträgen hat Evonik die Rohstoffversorgung für den Betrieb der neuen Anlagen sichergestellt. Zudem hat Evonik als Technologieführer weltweit erstmalig FCC- C4 Stoffströme aus Raffinerien nutzbar gemacht. Dies zeigt die technologische Leistungsfähigkeit von Evonik in der C4-Chemie und ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion.

Evonik ist seit langem ein weltweit führender Anbieter von C4-basierten Produkten wie Butadien, MTBE, Isobuten, 1-Buten, INA (Isononanol) sowie 2-PH (2-Propylheptanol) und DINP (Diisononylphthalat). Dafür betreibt Evonik integrierte Großanlagen zur Verarbeitung von C4-Rohstoffen.

Mit den ausgebauten Produktionsverbünden in Antwerpen und Marl will Evonik seine Marktpositionen in der C4-Chemie langfristig weiterentwickeln und stärken.

Butadien wird vor allem in Synthesekautschuken zum Beispiel bei der Herstellung von Reifen eingesetzt. Darüber hinaus gibt es ein breites Anwendungsspektrum für Elastomere und Kunststoffe.

Das Antiklopfmittel MTBE (Methyl-tert.-butylether) erhöht die Oktan-Zahl von Kraftstoffen in Otto-Motoren und führt zu einer verbesserten Verbrennung der Kraftstoffe in den Motoren. So trägt MTBE zu einer besseren Luftqualität bei.

Isononanol (INA) wird als Alkohol-Komponente überwiegend bei der Herstellung von PVC-Weichmachern verwendet. Weichmacher auf der Basis von INA zeichnen sich durch exzellente Eigenschaften sowohl in der Plastisol- als auch in thermoplastischen Verarbeitungen aus.

„Marler Lösung" für die Fernwärmeversorgung von RWE und Evonik

­
 
­

Die RWE Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED) will die Wärme für ihre Marler Fernwärmeversorgungsgebiete künftig aus dem von der Evonik Industries AG betriebenen Dampfverbundnetz des Chemieparks Marl beziehen.

Die von RWE und Evonik angestrebte „Marler Lösung" für die Wärmelieferung wurde jetzt mit der gemeinsamen Unterzeichnung eines Wärmebereitstellungsvertrags weiter konkretisiert.

Nutzenergie vor Ort und verbrauchernah

Der Vorstandsvorsitzende der RWE Deutschland AG, Dr. Arndt Neuhaus, erklärte: „Mit dem Wärmebereitstellungsvertrag stellen heute zwei Traditionsunternehmen partnerschaftlich die Weichen für eine langfristig angelegte Optimierung unserer seit rund 47 Jahren laufenden Fernwärmeversorgung hier in Marl.

Das Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘ entspricht zugleich der Forderung von Politik und Gesellschaft, Nutzenergie verstärkt vor Ort und verbrauchernah zu erzeugen. Von der klar dezentral ausgerichteten ‚Marler Lösung‘ kann somit nicht nur der Standort profitieren, sie unterstützt auch wesentliche Ziele des Generationenprojekts Energiewende."

Nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl


Ergänzend hob Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG, hervor: „Der Abschluss des Kooperationsvertrags ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl. Mit der ‚Marler Lösung‘ können wir die Auslastung unseres Kraftwerksparks erhöhen und die Effizienzvorteile unserer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen noch besser nutzen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir durch die Zusammenarbeit mit dem Partner RWE die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Chemieparks Marl, dem größten Standort von Evonik, dauerhaft weiter stärken werden."

Versorgung gesichert


Auch die Stadt Marl steht hinter dem Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘. Wir freuen uns, dass mit der ‚Marler Lösung‘ die Versorgung der fast 2.000 Fernwärmekunden in unserer Stadt langfristig gesichert und zugleich der Chemiestandort Marl gestärkt wird.

Die Kooperation zwischen RWE und Evonik ist verbunden mit einem Wechsel der Bezugsquelle für die Wärme. Die Vereinbarungen sehen vor, die Wärmelieferung sobald wie möglich auf den Kraftwerksverbund im Chemiepark zu verlagern und damit den bestehenden Bezug aus dem Kraftwerk Scholven bei Gelsenkirchen abzulösen.

Laufzeit bis 2027

Mit Blick auf das Zustandekommen der neuen „Marler Lösung" erklärte Wessel: „Wichtig war, dass wir unser Angebot langfristig mit Konditionen hinterlegen konnten, die für die gesamte Laufzeit des Projekts bis 2027 definiert und somit für RWE bereits heute kalkulierbar sind. Wir haben so von unserer Seite für unseren Partner ein Höchstmaß an Planungssicherheit geschaffen."

Umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen

Die Verlagerung der Wärmequelle setzt umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen voraus. Geplant sind unter anderem der Bau einer neuen, zirka vier Kilometer langen Fernwärmetrasse mit jeweils zwei Fernwärmeleitungen, die Errichtung einer neuen Einspeisestation sowie der Einbau von großen Wärmetauschern in das bestehende Dampfverbundsystem des Chemieparks. RWE ED und Evonik veranschlagen hierfür Investitionen, die voraussichtlich im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Erhebliche Zeiterfordernisse

Schon im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung haben beide Projektpartner auch in Abstimmung mit der Stadt Marl auf die erheblichen Zeiterfordernisse für die vorbereitenden Maßnahmen hingewiesen. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem vergleichsweise lange Vorlaufzeiten für die Projektierung und Genehmigung sowie für die Beschaffung und den Bau der technischen Anlagen.

Fernwärmeversorgung Marl

Das Fernwärmenetz in Marl wird seit dem Jahr 1967 von der RWE Energiedienst-leistungen GmbH (einschließlich Vorgängergesellschaften) betrieben. Das Rohr-leitungssystem im Stadtgebiet von Marl hat eine Länge von rund 90 Kilometern. Zu den heute fast 2.000 Abnehmern der Wärme zählen neben Geschäften und Betrieben auch Wohnungsgesellschaften und zahlreiche Haushalte. Die Wärmeeinspeisung in das Marler Netz liegt aktuell bei insgesamt rund 200 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a).

Bischöfe aus dem Bistum Münster zu Gast am Standort Chemiepark Marl von Evonik

bei ihrem Besuch der Ausbildung im Chemieparks Marl (von links): Standortleiter Prof. Dr. Walter Tötsch, Elisabeth Westermann, Leiterin Standortkommunikation, Evonik-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel, Bischof Dr. Felix Genn, Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich, Caspar Gammelin, Leiter des Geschäftsbereichs Site Services, Weihbischof Dr. Christoph Hegge und Dr. Hermann-Josef Korte, Geschäftsgebietsleiter Ver- und Entsorgung­
bei ihrem Besuch der Ausbildung im Chemieparks Marl (von links): Standortleiter Prof. Dr. Walter Tötsch, Elisabeth Westermann, Leiterin Standortkommunikation, Evonik-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel, Bischof Dr. Felix Genn, Ausbildungsleiter Dr. Hans Jürgen Metternich, Caspar Gammelin, Leiter des Geschäftsbereichs Site Services, Weihbischof Dr. Christoph Hegge und Dr. Hermann-Josef Korte, Geschäftsgebietsleiter Ver- und Entsorgung (Foto: evonik)

„Für mich ist der Chemiepark Marl der größte Arbeitgeber, den ich während meiner Amtszeit im Bistum Münster bislang besucht habe“, so Bischof Dr. Genn zu Beginn seines Besuchs. Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG, stellte die Entwicklung von Evonik zum Spezialchemieunternehmen vor. Standortleiter Prof. Walter Tötsch gab anschließend einen Überblick über den Chemiepark, den größten Standort von Evonik.

Nach einer kurzen Werkstour ging es dann zum eigentlichen Schwerpunkt dieses Tages, zur Ausbildung. „Evonik will weiter wachsen. Dies können wir nur mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich in die Tat umsetzen. Dabei bauen wir in Deutschland stark auf den Nachwuchs aus der eigenen Berufsausbildung," betonte Thomas Wessel mit Blick auf das Ausbildungsengagement von Evonik.

Die Gäste zeigten großes Interesse am neuen Kunststoff- und Produktionstechnikum in der Ausbildung. Anschließend folgte eine interessante wie intensive Gesprächsrunde mit den Auszubildenden, die über ihren Alltag im Chemiepark und die Vorbereitung aufs Berufsleben berichteten.

„Mir liegt es am Herzen, dass alle jungen Menschen eine Zukunftsperspektive bekommen. Von daher ist es wichtig, dass Kirche und Ausbildungsträger sich austauschen“, so der Bischof. „Im Chemiepark Marl habe ich erlebt, wie hochqualifiziert und individualisiert die Ausbildung bei Evonik läuft. Wie man dort mit den jungen Menschen umgeht und ihnen eine Perspektive bietet. Das Engagement des Unternehmens ist vorbildlich, auch wenn verständlicherweise nicht alle Ausgebildeten übernommen werden können.“ Und er hob übergreifend hervor, dass er sehr beeindruckt darüber sei, wie die Industrie versuche, den Einklang zwischen Ökonomie und Ökologie herzustellen.

Tag der offenen Tür am 20.09.2014 bei Evonik Marl

 

 

(Foto: Evonik)
Auf eine Entdeckungstour durch eine Welt voller Möglichkeiten können sich am 20. September 2014 Anwohner und Mitarbeiter vieler deutscher Standorte von Evonik begeben. Pünktlich zum Ende der Sommerferien öffnen Lülsdorf, Hanau, Marl, Krefeld, Essen-Goldschmidt, Wesseling, Worms, Rheinfelden, Geesthacht und Steinau im Rahmen des bundesweiten Tags der offenen Tür der chemischen Industrie ihre Tore für Besucher.
Über das genaue Programm wird im September ausführlich informiert.

Tag der offenen Tür der Chemie 2014

Der bundesweite Tag der offenen Tür der chemischen Industrie trifft seit seiner Premiere im Jahr 1990 auf große Resonanz. Er findet 2014 zum achten Mal statt.
Seit 20 Jahren lädt die Chemie in Deutschland regelmäßig die Nachbarn, aber auch die Familien und Freunde ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger regelmäßig zu dem groß angelegten Aktionstag ein.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten freuen sich auf den Dialog mit ihren Gästen. Sie zeigen auch, welche Ausbildungsmöglichkeiten Deutschlands viertgrößter Industriezweig bietet und was in Hinsicht auf Sicherheit und Umweltschutz getan wird.

Verlauf im Gelände der Pipeline zwischen der Ruhr Oel GmbH in Gelsenkirchen-Scholven und dem Chemiepark Marl wird markiert

(Foto: ruhr Oel GmbH)

Für die Verlegung einer Rohrfernleitung zwischen der Ruhr Oel GmbH in Gelsenkirchen-Scholven und dem Chemiepark Marl müssen bis Ende Februar einzelne Gehölze gerodet werden.

Die Evonik Industries AG hat von der Bezirksregierung die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der Pipeline für den Transport von C4-Isobutangemischen erhalten. Die sogenannten C4-Verbindungen fallen in der Scholvener Raffinerie bei der Rohölverarbeitung an und werden im Chemiepark Marl u.a. für die Kunststoffproduktion verwendet.

Derzeit wird die fast 10 km lange Trasse vermessen und ihr Verlauf im Gelände markiert. Wie die Stadtverwaltung in einer Berichtsvorlage, die die Mitglieder des Stadt-planungsausschusses kürzlich zur Kenntnis nahmen, weiter mitteilt, verläuft die Leitungstrasse zwischen Gelsenkirchen-Scholven und Marl-Polsum westlich der Autobahn A 52 und führt nördlich von Polsum auf der anderen Seite der A 52 in einem großen Bogen um den Stadtteil Brassert herum zum Chemiepark Marl. Im Bereich der Ortsteile Polsum und Brassert folgt die Rohrfernleitung der Hochspannungsleitung durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Bereiche.

Da parallel auch eine Fernwärmeleitung verläuft, müssen nur einzelne Gehölze gerodet werden. Die Maßnahmen wurden bereits im Vorfeld mit den betroffenen Grundstückseigentümern abgestimmt. Der Eingriff in Natur und Landschaft wird mit Anpflanzungen an anderer Stelle ausgeglichen.

Der eigentliche Bau der Rohrleitung ist für das Frühjahr und den Sommer geplant.

Parteispenden von Evonik an SPD und CDU

­
(Foto: LobbyControl)
 
­
(Foto: Bundestag)

Die Großspenden an die Parteien reißen nicht ab. SPD und CDU haben Großspenden vom Chemie- und Energiekonzern Evonik erhalten. Die Spenden über 90.000 Euro an die SPD und 70.000 Euro an die CDU wurden nach der Bundestagswahl überwiesen. Der Zeitpunkt der Spenden ist auch deswegen interessant, weil in den Koalitionsgesprächen damals wichtige Weichen in der Energiepolitik gestellt wurden. Evonik plant in Marl ein Großkraftwerk, in der Größe von Datteln4.

SPD bekam 90.000,00 von Evonik Industries AG
CDU bekam 70.000,00 von Evonik Industries AG

Im Wahljahr 2009 hatte Evonik ebenfalls an die SPD (100.000 Euro) und an die CDU (70.000 Euro) gespendet. Damals – und ebenso in den Jahren 2008 und 2006 – hatte Evonik allerdings jeweils im Januar gespendet. Dass im diesen Jahr die Spenden dagegen im November überwiesen werden, wirft die Frage auf, ob auch diese Spenden gezielt aus der politischen Diskussion im Wahlkampf herausgehalten werden sollten.
Mit den erneuten Großspenden liegt die Summe der im Oktober und November eingegangenen Parteispenden deutlich über den Zuwendungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2013: 1,76 Millionen Euro in den letzten zwei Monaten gegenüber 1,45 Millionen Euro vor der Wahl.
Im Wahljahr 2009 war das Verhältnis der Spenden vor und nach der Wahl ganz anders. Damals flossen 5,8 Millionen Euro an Spenden über 50.000 Euro vor der Wahl und nur 850.000 Euro nach der Wahl. Im Vergleich scheint sich 2013 ein Trend abzuzeichnen, der die Veröffentlichungspflichten des Parteiengesetzes faktisch aushebelt: Großspenden werden aus dem Wahlkampf herausgehalten und den Wählerinnen und Wählern so wichtige Informationen vorenthalten.

Wir für Marl berichtet über wirtschaftsnahe Kampagnen und Verzerrungen in den Medien, über Netzwerke und koordiniertes Lobbying hinter den Kulissen. Diese Informationen dienen dazu, Einflussnahmen offen zu legen und BürgerInnen zu helfen, sie zu erkennen und ihren eigenen Positionen Gehör zu verschaffen.
Unterrichtung durch den Präsidenten des Deutschen Bundestages
Veröffentlichung von Spenden, die im Einzelfall die Höhe von 50.000 Euro übersteigen (§ 25 Abs. 3 Satz 3 Parteiengesetz)
Gemäß § 25 Abs. 3 Satz 2 und 3 des Parteiengesetzes sind Spenden, die im Einzelfall die Höhe von 50 000 Euro übersteigen, dem Präsidenten des Deutschen Bundestages unverzüglich anzuzeigen und von diesem unter Angabe des Zuwenders zeitnah als Bundestagsdrucksache zu veröffentlichen.
Daneben werden entsprechende Spendenanzeigen unmittelbar im Internet veröffentlicht.

Großspenden an Parteien im Dezember 2013

SPD 55.000,00 von Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.
Bündnis 90/Die Grünen 60.000,00 von Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.
FDP 80.000,00 von Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.
FDP 200.000,00 von R&W Industriebeteiligungen GmbH Lindenallee 78
50968 Köln
http://www.wir-fuer-marl.de/

Bebauungsplan Westerweiterung Chemiepark Marl beschlossen

­

Mit dem Beschluss wurde ein mehrjähriger Prozess abgeschlossen. Für die Westerweiterung wurde u.a die ehemalige Schlenke-Siedlung aufgelöst. Die Bewohner wurden zum größten Teil in der Neuen Schlenke in der Gartenstadt an der Feuerwache umgesiedelt.

Für die Westerweiterung musste die ganze Schlenke-Siedlung geräumt und abgerissen werden, das hatte die Bürgerliste immer wieder beanstandet. Es gab immer heftige Auseinandersetzungen im Rat .
Mit welchen Mitteln und mit welchem Aufwand die Schlenkesiedler aus ihrem Wohnquartier vertrieben worden sind, und wieviel Millionen Euro an öffentlichen Geldern die Westerweiterung gekostet hat, davon war im Rat nichts mehr zu hören, von den Befürwortern SPD, CDU, FDP und Bum. Von den ursprünglichen Arbeitsplatzversprechungen durch die Westerweiterung ist nicht viel übrig geblieben.


Die Bürgerliste WIR für Marl lehnte das Vorhaben ab. Die Planrechtfertigung ist eine reine Angebotsplanung. Ein übergeordnetes Interesse der Allgemeinheit, wozu gerade am Rande von Ballungsgebieten der Freiraum- und Naturschutz gehören, ist nicht wirklich erkennbar. Bei ca. 60 ha derzeit ungenutzter, aber Altlasten verseuchter Industriebrachen innerhalb des Chemie-parks (siehe Nr. 11 der Begründung des Umweltberichtes) ist ein weiterer Freiflächenverbrauch unverantwortlich. Die Dekontaminierung und Wiedernutzung dieser Flächen im Chemiepark muss Vorrang haben.
Bei dem Gebiet handelt es sich nicht nur um die Fläche der ehemaligen Schlenkesiedlung, sondern um ein weitgehend mit Wald und Gehölzen bestandenes Gelände, das darüber hinaus noch von einem Bachlauf durchzogen wird. Dieser Geländecharakter geht durch den Bauplan unwiderbringlich verloren. Die Grünen die sonst immer gegen die Bebauung gestimmt hatten, stimmten diesmal nicht gegen den Bebauungsplan. Ein Ratskollege meinte zu mir, jetzt sind die auch umgefallen. Das hat sicher was mit den Arbeitsplatz der Fraktionsvorsitzenden Kühnhenrich zu tun.

Die Erwartung der Ratsmehrheit, dass die Erweiterungsflächen zur Ansiedlung „möglichst vieler innovativer Arbeitsplätze" führen wird, hat keinen konkreten Hintergrund, sondern ist reines Wunschdenken.
Ein neuer Eingang zum Chemiepark und neue Parkplätze sollen (im Westen) im Bereich der ehemaligen Schlenkesiedlung entstehen,
Im Laufe der Planungszeit reduzierte sich das Gerede von neuen Arbeitsplätzen auf Bestands- und Abstandssicherungsmaßnahmen.

 

 

Evonik-Konzern will Personal einsparen

­

Nach einer Pressemitteilung plant der Evonik-Konzern eine Personalkürzung. Grund ist eine im Chemiebereich feststellbare Konjunkturschwäche, die mit einem allgemein steigenden Preisdruck und vor allem auf Rückgänge in der Automobilbranche begründet wird.

Der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG hat in seiner Sitzung einstimmig Beschlüsse gefasst, die der erfolgreichen Konzentration des Konzerns auf die Spezialchemie und seinen künftigen Wachstumszielen Rechnung tragen. In den vergangenen fünf Jahren wurde Evonik vom integrierten Mischkonzern zum börsennotierten Spezialchemieunternehmen umgebaut. Auf die Konzentration des Geschäfts folgt nun die Konsolidierung von Führungs- und Verwaltungsprozessen.
Der Aufsichtsrat von Evonik hat ferner einstimmig den Beschluss des Vorstandes begrüßt, die konzernweiten Verwaltungsstrukturen deutlich zu straffen. Die derzeitigen administrativen Funktionen entsprechen an vielen Stellen noch den Anforderungen des ehemaligen Mischkonzerns. Zudem liegen die Verwaltungskosten heute um rund 26 Prozent höher als im Jahr 2008. Nun sollen die Fortschritte, die im Rahmen der Effizienzsteigerungsprogramme On Track und On Track 2.0 in den operativen Einheiten erzielt werden konnten, auf die Verwaltung ausgeweitet werden. Ziel ist, bis Ende 2016 Kosten von jährlich bis zu 250 Millionen € einzusparen.
Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes von Evonik, erläuterte: "Unser Ziel ist eine Verwaltung, die weltweit aus einem Guss ist: ohne Doppelzuständigkeiten an der einen und unzumutbare Mehrbelastungen an anderer Stelle. Dazu werden wir sämtliche Verwaltungsabläufe überprüfen und systematisch nach Verbesserungen suchen. Mit einer effizienteren konzernweiten Verwaltung erhöhen wir zugleich unsere Beweglichkeit und die Reaktionsschnelligkeit im Markt."
Der geplante Umbau der Verwaltung führt zu Einsparungen bei Sach- und bei Personalkosten. Der damit verbundene Stellenabbau wird sozialverträglich im engen Schulterschluss mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IG BCE erfolgen. Umfang und Ausgestaltung der erforderlichen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten untersucht. Bestehende Rahmenbetriebsvereinbarungen einschließlich des Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen werden dazu um zwei Jahre bis Ende 2018 verlängert.

Für den Hochwasserschutz, Lippe-Deiche in Haltern und Marl werden gebaut

Für den Hochwasserschutz: Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke (l) überreicht die Genehmigung für den Neubau der Deiche an Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbands. (Foto: Bezirksregierung Münster)

Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke überreichte am 18. Juli den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der Lippedeiche im Bereich Haltern und Marl an Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbands.

Mit der Planfeststellung genehmigt die Bezirksregierung Münster die Deichrückverlegung und naturnahe Gestaltung der Lippe zwischen Fluss-Kilometer 43,1 und 47,5. Die Schutzdeiche sind auf der Grundlage eines statistischen 250-jährigen Hochwassers berechnet.

Die grosse Koalition im Rat der Stadt Marl hatte sich aus Sorge um möglichen Beeinträchtigungen für die Entwicklung des Chemieparks, gegen diesen Art des Neubaus gewand. Sie war für eine Verstärkung der bestehenden Deichanlage und nicht für die neuen Erkenntnisse beim Hochwasserschutz. Bei einem Gespräch mit der Werksleitung von Infracor an dem auch die Bürgerliste WIR für Marl teilnahm, stellte sich heraus, das die Werksleitung sich schon längst mit der Bezirksregierung geeinigt hatte und ihren Einspruch gegen die Planung zurückgezogen hatte.
Die Ratsfraktionen von SPD, CDU, FDP und BUM die im vorauseilenden Gehorsam gegen die Rückverlegung Stellung bezogen hatten, sollten sich vor einen Beschluss lieber sachkundig machen.
Die Genehmigung bringt ein langes und kompliziertes Verfahren ins Ziel: Nach Eingang des Antrags in der Behörde im Frühjahr 2010 sind die Pläne öffentlich ausgelegt und Bürger sowie Behörden und Verbände beteiligt worden. Ende 2010 fand eine Erörterung des Vorhabens statt. Unterlagen wurden ergänzt und überarbeitet. Anschließend lagen die Pläne im Frühjahr 2012 erneut zur Einsicht offen, gefolgt von einem weiteren Erörterungstermin im Juli 2012. Intensive Gespräche der Bezirksregierung mit dem Lippeverband begleiteten den gesamten Prozess bis zur Entscheidung.

Der Antragsteller wird im kommenden Jahr mit den Arbeiten für einen guten Hochwasserschutz im Bereich der Lippe bei Haltern und Marl beginnen.

Parteispenden von Evonik an CDU, SPD, FDP und CSU

Die 20 größten Parteispender 2011. Quelle Rechenschaftsberichte der Parteien für 2011 im Bundestag (Foto: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/124/1712475.pdf)

130 000 Euro bekamen die Parteien von Evonik als Parteispenden im Jahr 2011



Die SPD bekam 45 000 Euro
Die CDU bekam 35 000 Euro
Die FDP bekam 35 000 Euro
Die CSU bekam 15 000 Euro

Der Verband der Chemischen Industrie spendete 2011 den Parteien 262 000 Euro.

Die CDU bekam 110 000 Euro
Die FDP bekam 72 000 Euro
Die SPD bekam 60 000 Euro
Die Grünen bekamen 20 000 Euro


Erst jetzt legte der Deutsche Bundestag erst einmal die Rechenschaftsberichte für das Jahr 2011 vor. Gut 3,6 Mio. Euro haben die 20 größten Parteispender damals an die Parteien im Deutschen Bundestag überwiesen.


Von welchem Unternehmen oder Verband haben die Parteien vergangenes Jahr welche Spenden erhalten? Das wird auf längere Zeit ein gut gehütetes Geheimnis des Bundestagspräsidenten bleiben. Vermutlich erst in gut einem Jahr wird Norbert Lammert die Rechenschaftsberichte der Parteien und damit eine komplette Spender-Liste für 2012 veröffentlichen. Eine öffentliche Kontrolle, ob eine Zuwendung im zeitlichen Umfeld mit einer politischen Entscheidung im Jahr 2011 stand, ist so jedenfalls kaum möglich.

Erneut fällt auf, dass einige Unternehmen/Verbände ihre Zuwendungen in mehrere Zahlungen aufstückelten. Dies hat den Nebeneffekt, dass die einzelnen Spenden unter der Grenze von 50.000 Euro bleiben, ab der eine Zuwendung zeitnah im Internet veröffentlicht werden muss.
Kritiker fordern eine unverzügliche Veröffentlichung von Großspenden oberhalb von 10.000 Euro, wodurch auch die Stückelung ins Leere laufen würde. Zudem müssen Spenden durch juristische Personen wie Unternehmen und Verbände verboten werden.
Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die Wirtschaft vermehrt auf Sponsoring setzen, um Parteien Geld zukommen zu lassen. Neben dem Anmieten von Ständen auf Parteitagen schalten Unternehmen und Verbände Anzeigen in Parteizeitschriften – und das zu aberwitzigen Preisen, wie Recherchen des ARD-Politmagazins Monitor zeigen.


Mehrzahl der Spenden von Unternehmen und Verbänden intransparent


Eine der Forderungen des Europarats ist es, die Veröffentlichungsschwellen für Parteispenden zu senken. Bisher müssen nur Spenden über 10.000 Euro veröffentlicht werden. Eine Analyse zeigt, dass dadurch die Mehrzahl der Spenden intransparent bleibt. 2010 sind 61 Prozent der gesamten Spenden von Unternehmen und Verbänden an alle Bundestagsparteien unter der Schwelle geblieben. Bei den Spenden natürlicher Personen liegt der Wert mit etwa 81 Prozent noch höher. Der Fall des Spielautomatenherstellers Gauselmann hat letztes Jahr gezeigt, wie gezielt über Spenden einzelner Führungskräfte über eine Million Euro verdeckt an Union, SPD, FDP und Grüne geflossen sind, ohne dass dies in den Rechenschaftsberichten auftauchte.