Wie viel Zappeln ist erlaubt? Warum Pillen nicht immer helfen

„Abenteuer Kindheit – Wie viel Zappeln ist erlaubt? Warum Pillen nicht immer helfen.“ Am 28. November 2017,  von 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr, wird im Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen – Haardklinik, Halterner Str. 525, 45770 Marl darüber informiert.  Der Eintritt ist frei.

Abenteuer Kindheit – Wie viel Zappeln ist erlaubt? Warum Pillen nicht immer helfen

Als Sabine Kurz (Name geändert) sich mit ihrem Sohn in der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vorstellt, ist sie sehr besorgt. Frau Kurz hatte einen Anruf aus der Schule ihres Sohns Marvin bekommen. Marvin verhalte sich im Unterricht unmöglich, beschwerte sich die Lehrerin des Kindes. Er sei unkonzentriert und lenke andere Mitschüler ab. Frau Kurz solle sich doch einmal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellen, wird ihr geraten. Der Elfjährige leide bestimmt an ADHS, dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom.

Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie

In der LWL-Klinik Marl-Sinsen können die Experten Sabine Kurz schnell beruhigen. Marvin zeigt in der Untersuchung keinerlei Anzeichen einer psychischen Störung. Er verhält sich wie ein ganz normaler Junge. Sowohl sein Bewegungsdrang als auch seine Fähigkeit, sich zu konzentrieren entsprechen absolut der Norm. Da ist sich das Behandlungsteam einig. Für diese Mutter und ihren Sohn ist die Angelegenheit damit erledigt. Doch für andere Eltern stellen sich immer noch viele Fragen.

Wie viel Bewegungsdrang ist eigentlich normal? Wie lange sollte sich mein Kind auf eine Sache konzentrieren können? Darf man beim Sitzen und Zuhören auch mal zappeln? Was mache ich, wenn ich das Gefühl habe, mein Kind leidet unter seiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit? Und wann ist die Gabe von unterstützenden Medikamenten ratsam?

Dies sind nur einige der Fragen, die Dr. Rüdiger Haas und sein Team beim kommenden Haard-Dialog, am 28. November ab 18.30 Uhr, im Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen beantworten wird.

Wie aus einem Spaziergang im Wald ein Abenteuer werden kann und wie Kinder- und Jugendliche beim Klettern zu neuem Selbstvertrauen kommen und ihre Grenzen ausloten, darüber geben die Teams der Waldpädagogik und des Klettergartens im Anschluss praxisnah Auskunft. Die Moderation des Abends übernimmt der Recklinghäuser Medizinjournalist Bernd Overwien.

„Haard-Dialog“

Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Haard-Dialog“ bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, mehr über psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen zu erfahren, Therapiemöglichkeiten kennenzulernen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, ohne sich vorher in „Arztsprache“ üben zu müssen.

Stadt Marl würdigt das ehrenamtliches Engagement der Selbsthilfegruppen in Marl

(Foto: Marl)

Die Stadt würdigt das ehrenamtliches Engagement. Mit einem Betrag leider geringen Betrag fördert die Stadt das Engagement von 13 Selbsthilfegruppen in Marl.

Selbsthilfegruppen werden ehrenamtlich geleitet

Selbsthilfegruppen sind selbstorganisierte Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas dagegen bzw. dafür unternehmen möchten. Typische Probleme sind etwa der Umgang mit chronischen oder seltenen Krankheiten, mit Lebenskrisen oder belastenden sozialen Situationen.
Selbsthilfegruppen dienen im Wesentlichen dem Informations- und Erfahrungsaustausch von Betroffenen und Angehörigen, der praktischen Lebenshilfe sowie der gegenseitigen emotionalen Unterstützung und Motivation. Darüber hinaus vertreten Selbsthilfegruppen in unterschiedlichem Grad die Belange ihrer Mitglieder nach außen. Das reicht von Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit über die politischen Interessenvertretung.

„Wertschätzung der Arbeit ist keine Selbstverständlichkeit“

Auch die Vorsitzenden der Selbsthilfegruppen zeigten sich erfreut über die Förderbescheide. „Es ist schön, solch eine Wertschätzung von der Stadt zu erfahren, denn selbst im persönlichen Umfeld ist die Wertschätzung unserer Arbeit keine Selbstverständlichkeit“, bekannte Jürgen Leskien, Vorsitzender des Ortsvereins „Blaues Kreuz Marl“.

Neue Aufsichtsratsvorsitzende der Paracelsus-Klinik Marl, Klinikum Vest

Bettina am Orde (Foto: Knappschaft-Bahn-See)

Bettina am Orde ist ab sofort neue Vorsitzende des Aufsichtsrates des Klinikums Vest mit seinen zwei Krankenhaustandorten Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen und Paracelsus-Klinik Marl. Sie folgt in dieser Funktion auf Dr. Georg Greve, der nach 17 Jahren an der Spitze der Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See in den Ruhestand gewechselt ist.

Bettina am Orde wurde 1962 geboren und studierte an der Ruhr-Universität Bochum Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik. Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1987 als Referentin für Grundsatzfragen in der Stabsstelle „Verbandspolitische Planung“ des AOK-Bundesverbandes in Bonn. 1991 wechselte sie als Referatsleiterin „Gesundheitspolitik und Krankenversicherung“ in die Abteilung Sozialpolitik des DGB-Bundesvorstands in Düsseldorf. Seit Mai 1999 war Bettina am Orde Referentin für Grundsatzfragen beim IKK-Bundesverband in Bergisch-Gladbach, bevor sie 2004 die Leitung des Bereichs „Gesetzliche Krankenversicherung und Vertragsarztrecht“ im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium übernahm.

2012 wurde sie als erste Frau in der gut 750-jährigen Geschichte der Knappschaft in das dreiköpfige Direktorium der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) gewählt, vor wenigen Wochen übernahm sie das Amt der 1. Direktorin der traditionsreichen Sozialversicherung.

Auch in dieser Funktion folgte sie Dr. Georg Greve nach. Der nun ausgeschiedene Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Vest gilt als einer der profiliertesten und anerkanntesten Manager der deutschen Sozialversicherung überhaupt. Er kam als promovierter Mathematiker und studierter Betriebswirt 1986 zur Bundesknappschaft nach Bochum. 1997 wurde er dort Direktor und ein Jahr später Erster Direktor. Untrennbar mit der Amtszeit von Dr. Georg Greve verbunden ist die Entwicklung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen, das offen für alle Versicherten ist, sowie der Ausbau der Knappschaftskrankenhäuser zu einer der größten öffentlich-rechtlichen Krankenhausketten in Deutschland.

Dr. Georg Greve begleitete die Entwicklung des Klinikums Vest von seiner Entstehung mit der Fusion der beiden Standorte Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen und Paracelsus-Klinik Marl zum starken regionalen Gesundheitsversorger, für das es heute steht. Das Engagement des Klinikums Vest für die medizinische Grundversorgung für die Menschen in der Region wie für spezialisierte medizinische Angebote auf höchstem Niveau will auch Bettina am Orde als neue Aufsichtsratsvorsitzende unterstützen.

60 Jahre Paracelsus-Klinik in Marl

 

Das Klinikum Vest feierte 60 Jahre Paracelsus-Klinik in Marl.
Auf der großen Jubiläumsfeier mit Eröffnung der Komfortstation, einem Tag der offenen Tür und einem Programm für die ganze Familie waren tausende Besucher.

Der Festakt

Im Festakt im grossen Zelt hinter der Klinik wurde die Leistungen dargestellt.
In der Paracelsus-Klinik Marl werden im Jahr rund 10.600 Patienten stationär und 32.500 Patienten ambulant versorgt. Derzeit entsteht hier ein hoch- spezialisiertes internistisches Kompetenzzentrum mit 170 Betten. Schwerpunkte sind dabei eine Lungenfachklinik, eine gastroenterologische Klinik und eine Abteilung für Alters- medizin ebenso wie ein akutmedizinischer Schwerpunkt mit neurologischer und geriatrischer Frührehabilitation.

Paracelsus-Klinik Marl

Die Paracelsus-Klinik ist ein leistungsfähiges, bedarfsgerechtes Allgemeinkrankenhaus der Klinikum Vest GmbH. In den letzten Jahren wurde die Klinik umfangreich renoviert, umgebaut und erweitert.
Bei 343 Planbetten verfügt die Klinik über die Hauptfachabteilungen Innere Medizin, Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Radiologie, Anästhesie und Operative Intensivmedizin sowie über die Belegabteilung HNO. Im ambulanten Operationszentrum werden jährlich ca. 2.000 Eingriffe vorgenommen.

Die Geschichte der Kliniken in Marl

Das Krankenhausprojekt, die „Paracelsus-Klinik“, machte Mitte der fünfziger Jahre deutlich, daß hier ein modernes Hospital entstand. Nach den Plänen des früheren Hamburger Stadtplaners Hebebrand entstand ein Krankenhaus , das lange Zeit als Europas modernstes Hospital galt. Schon in den zwanziger Jahren hatte sich man sich in Marl vergeblich an einem Krankenhausneubau versucht. Bis zum Kellergeschoß war der Bau damals gediehen, da zerstritten sich die Mitglieder des Kuratoriums.
Der Vorläufer der PARA Klinik war eine Barackenklinik am Lembecker Pfad.
All diese Geschichten hat der Geschäftsführer Dipl.-Verwaltungswirt Andreas Schlüter in der Festansprache vorgetragen. (siehe Video)
Der Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Holger Holthusen hielt einen Vortrag über das Krankenhaus der Zukunft. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt vom
Bergmannschor Blumenthal/Haard. Am Schluss erhoben sich die Gäste und sangen das Steigerlied.

Bergmannschor Blumenthal/Haard singt das Steigerlied



Wir Bergleut' sein, kreuzbrave Leut'
I:denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht:I
I:und saufen Schnaps:I


Im Rahmenprogramm traten auf die Siebenbürger Blaskapelle Herten. Es gab Kinderschminken. Der Teddydoktor für kranke Teddys und Puppen war dabei. Unterarmgipsen für Interessierte wurde vorgeführt. Das Operieren mit Unterstützung des Da-Vince-Roboters wurde ebenfalls gezeigt. Eine begehbare Lunge fand grosses Interesse. Beim Blutzuckermessen gab es wie immer einen grossen Ansturm.
Glücksrad, Hüpfburg, Luftballonwettbewerb, Torwandschießen und Buttonpressen waren auch dabei.
Es gab Informationsstände von Knappschaft – Bahn – See, über Krankenhaus-hygiene, Aromen in der Pflege, Gesunde Ernährung, Diätberatung und der
Krankenpflegeschule.

Welt-Parkinson-Tag 11. April 2015: "Behandlungsmöglichkeiten werden immer besser"

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Dr. Michael Mandrysch.­
Dr. Michael Mandrysch. (Foto: Freier Lichtblick)

In Deutschland gibt es derzeit rund 300.000 Menschen, die mit der Parkinson-Krankheit leben. 2030 sollen es aufgrund der Entwicklung der Altersstruktur nahezu doppelt so viele sein, schätzen Fachleute. Die langsam fortschreitende neurologische Erkrankung äußert sich unter anderem durch Muskelstarre, Zittern und verlangsamte Bewegungen. Die meisten Betroffenen erkranken zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr. Dr. Michael Mandrysch, Chefarzt der Neurologieabteilung in der LWL-Klinik Lengerich, zu Ursachen, Symptomen und Therapien der Nervenerkrankung:

Herr Dr. Mandrysch, welche Ursachen führen zu Morbus Parkinson?
Mandrysch: "Es gibt genetische, also angeborene Ursachen - wesentlich häufiger werden jedoch umweltbedingte Einflüsse als Ursache in Frage kommen. Hier werden in Fachkreisen virale Einflüsse, aber auch toxische Ursachen diskutiert. Bekannt ist zum Beispiel die giftige Wirkung von Mangan, das bei Bergleuten in den 1950er Jahren zu zahlreichen Erkrankungen geführt hat. Auch bestimmte Pestizide, die heute nicht mehr verwendet werden, können Parkinson auslösen. So ist Parkinson im Weinbau in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt. Hat man früher Parkinson als eine primäre Erkrankung des Gehirns eingestuft, wissen wir mittlerweile, dass die Erkrankung ihren Ursprung im Nervengewebe im Darm hat. Diese Erkenntnis macht es wahrscheinlicher, dass eben äußere Einflüsse die Erkrankung auslösen."

Gibt es ein Mittel gegen die Parkinson-Krankheit?
Mandrysch: "Im eigentlichen Sinne nicht. Wir können mit unterschiedlichen Medikamenten, aber auch mit operativen Eingriffen - unterstützt durch Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie - bislang nur die Symptome der Erkrankung behandeln, nicht aber den Kern der Erkrankung selbst. Dennoch: Die Behandlungsmöglichkeiten werden immer besser. Die Mittel, die uns heute zur Verfügung stehen, sind mit dem Stand der Wissenschaft vor zehn Jahren nicht vergleichbar. Ich denke, dass diese Entwicklung weiter rasant fortschreitet, was in meinen Augen durchaus Hoffnung für die Betroffenen machen kann."

Muskelzittern und eine gekrümmte Haltung sind typische Symptome. Hat Parkinson auch noch weitere Auswirkungen auf die Erkrankten?
Mandrysch: "Parkinson ist eines der vielschichtigsten Krankheitsbilder, die es gibt. Neben den motorischen Beeinträchtigungen wie Zittern, Muskelsteifigkeit und verminderter Beweglichkeit reicht die Bandbreite der Symptomatik von der Parkinsondemenz über Verhaltensstörungen wie Hypersexualität und Esssucht bis hin zu vegetativen Funktionsstörungen wie zum Beispiel Herz-Kreislaufstörungen. In der Behandlung ist es äußerst wichtig, die Vielschichtigkeit der Symptome zu kennen und diese auch bei den Betroffenen zu erkennen. Manche Symptome sind so sehr schambesetzt, dass diese im Gespräch nicht vom Patienten oder Angehörigen geschildert werden. In meinen Vorträgen bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig Angehörige und Betroffene, aber auch Ärzte von der Vielschichtigkeit dieser Erkrankung wissen."

Hintergrund

• Die Abteilung für Neurologie der LWL-Klinik Lengerich besteht seit 1956 und ist die einzige Abteilung der Klinik, die sich nicht primär mit psychiatrischen Krankheitsbildern befasst, sondern mit den organischen Erkrankungen des menschlichen Nervensystems. Neben einer Schlaganfallstation und einem Multiple-Sklerose-Zentrum liegt ein Schwerpunkt der Abteilung auf der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson. Mittlerweile entwickelt sich die Lengericher Abteilung zu einem überregionalen Parkinsonzentrum.


Prominente Betroffene in Deutschland sind der Kabarettist Ottfried Fischer und der kürzlich verstorbene Fußballtrainer Udo Lattek. Auch Papst Johannes Paul II., Boxer Muhammed Ali und der US-Schauspieler Robin Williams litten an Parkinson.

11. April 2015
Welt Parkinson Tag 2015


Dieser Aktionstag wurde im Jahr 1997 eingeführt durch die European Parkinsons Disease Association am Geburtstag von James Parkinson. Rund zwei Millionen Menschen leben weltweit mit dieser Diagnose, mindestens 280.000 Menschen davon in Deutschland. Die Nervenkrankheit hat drei Hauptsymptome: die Verlangsamung der Bewegungsabläufe, eine erhöhte Muskelsteifheit sowie Zittern. Der Welt-Parkinsontag erinnert an den englischen Arzt, der 1817 erstmals die Symptome der Krankheit in einem Buch beschrieb.

Putenfleisch mit Krankheitskeimen belastet. Risiken und Nebenwirkungen der industriellen Tierhaltung

 
Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender (Foto: Julia Puder / BUND)

Auf 88 Prozent der bei Discountern gekauften Putenfleisch-Proben hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) antibiotikaresistente Keime gefunden. Laboruntersuchungen der Fleisch-Stichproben von Aldi, Lidl, Netto, Penny und Real, eingekauft in bzw. um Berlin, Hamburg, Dresden, Leipzig, Hannover, Göttingen, München, Nürnberg, Frankfurt, Mannheim, Köln und Stuttgart, wiesen sowohl MRSA-Keime als auch ESBL-bildende Keime nach. Insgesamt wurden bundesweit knapp 60 Proben auf antibiotikaresistente Keime getestet.


Über 90 Prozent der Puten erhalten während der Mast Antibiotika. Das begünstigt die Bildung antibiotikaresistenter Keime in der industriellen Putenhaltung - wie auch bei anderen Tierarten in Massentierhaltungsanlagen. Mit dem Fleisch gelangen die Antibiotikaresistenzen bis in die Küchen der Verbraucher. Dies birgt das Risiko der Übertragung auf Menschen und im Falle von Infektionen die Gefahr, dass Antibiotika zunehmend wirkungslos werden.

Insbesondere bei anfälligen Menschen können ESBL-produzierende Darmkeime (Extended Spectrum Beta-Lactamase) eine Behandlung mit Antibiotika extrem erschweren, MRSA-Keime (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) wiederum können auch direkt schwere Infektionen auslösen. In Deutschland sterben Schätzungen der deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene zufolge pro Jahr bis zu 40000 Menschen, weil Antibiotika nicht mehr wirken.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Rund neun von zehn Putenfleisch-Proben aus deutschen Discountern sind unseren Tests zufolge mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Das ist ein klares Zeichen für fortgesetzten Antibiotika-Missbrauch in der Geflügelmast. Dieser ist nicht nur dafür mitverantwortlich, dass wichtige Medikamente ihre lebensrettende Wirkung verlieren. Das erschreckende Ausmaß der Kontamination von Lebensmitteln mit diesen Risikokeimen ist vor allem ein deutliches Warnsignal vor den Risiken und Kollateralschäden der industriellen Tierhaltung.

Die Produktion von Billigfleisch bedeute immer, dass eine zu hohe Zahl von Nutztieren auf zu wenig Raum gehalten werde, und das sei nur unter Einsatz großer Mengen von Antibiotika möglich, so der BUND-Vorsitzende. „Bundesagrarminister Christian Schmidt muss handeln. Er muss verbindliche Pläne zur Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes und zum Verbot von Reserveantibiotika in Tierfabriken aufstellen“, sagte Weiger.

Die BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning wies darauf hin, dass kein einziger der Putenfleisch-Lieferanten in der Lage gewesen sei, Ware anzubieten, die durchgängig nicht mit Antibiotikaresistenzen belastet ist. „Sämtliche Schlachthofkonzerne und Zerlegebetriebe, die das von uns getestete Putenfleisch an die Discounter geliefert haben, gehören dem von der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft eingerichteten Qualitätssicherungssystem QS an. Und trotzdem ist das Fleisch massiv mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Das zeigt, dass Änderungen im Tierschutz- und im Arzneimittelrecht notwendig sind, um die Schwächen dieses so genannten Qualitätssicherungssystems abzustellen“, sagte Benning. So trugen 20 von 21 untersuchten Putenfleischproben, die vom größten deutschen Geflügelfleischkonzern - der PHW-Gruppe - stammen, antibiotikaresistente Keime. Von 21 Fleischproben der Firma Heidemark, ebenfalls einer der größten Putenfleischproduzenten, waren 19 belastet. Fünf der sechs getesteten Proben von Sprehe, einem weiteren großen Geflügelproduzent in Deutschland, wiesen antibiotikaresistente Keime auf.

Verboten werden müsse vor allem der Einsatz von in der Humanmedizin nicht selten überlebenswichtigen Reserveantibiotika. Benning: „Wir brauchen eine Novelle des Arzneimittelgesetzes, die Reserveantibiotika umgehend aus der Intensivtierhaltung verbannt. In den Niederlanden, Dänemark und Frankreich sind diese Wirkstoffe in der industriellen Tierhaltung bereits weitgehend verschwunden, in Deutschland scheinen jedoch die Interessen der Fleischbranche über dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu stehen.“

Benning forderte außerdem Rechtsänderungen für Tierärzte: „Rund 80 Prozent der in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotika werden von nur fünf Prozent der Tierarztpraxen verkauft, die bei Großeinkäufen für Riesenställe lukrative Rabatte erhalten. Ein geändertes Arzneimittelgesetz muss diese Praxis beenden und dem Schutz der menschlichen Gesundheit wieder Geltung verschaffen.“

Damit in Zukunft möglichst wenig Antibiotika eingesetzt werden, müssten die Tierhalter außerdem gezielte Beratung und Unterstützung zur Verbesserung der Haltungsbedingungen ihrer Tiere und zur Vermarktung alternativ erzeugter Lebensmittel erhalten. Dumpingpreise unterhalb der Erzeugerkosten für Billigfleisch müssten verboten werden.

Der BUND ruft für den 17. Januar unter dem Motto „Wir haben es satt - Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ gemeinsam mit anderen Organisationen zum fünften Mal in Folge zur Großdemonstration für Reformen in der Agrarpolitik auf.

Stadtrat Marl will Prostitution an der B 225 auch in Zukunft verhindern

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Die Prostitution an der B 225 soll weiterhin untersagt bleiben. Der Rat der Stadt Marl hat die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit den Nachbarstädten Herten und Recklinghausen die Verlängerung der Sperrbezirksverordnung über den 31.12. hinaus zu beantragen.

Der Rat will verhindern, dass Prostituierte nach Ablauf der befristeten Verordnung ihr Gewerbe im Städtedreieck Marl, Herten und Recklinghausen wieder ausüben können. Die Verwaltung wird jetzt weitere Gespräche mit den beiden Nachbarstädten führen, um einen gemeinsamen Antrag auf Verlängerung der Sperrbezirksverordnung auf den Weg zu bringen.

"Für klare Verhältnisse sorgen"

„Wir wollen sehr früh für klare Verhältnisse sorgen", hatte zuvor die Verwaltung erklärt. Es wurde daran erinnert, dass die drei Städte die bestehende Sperrbezirksverordnung gemeinsam bei der Bezirksregierung beantragten hatten. Die Stadt Marl habe die Verordnung um weitere Vorschriften ergänzt, die im Sperrbezirk auch Anbahnungsgespräche verbieten. Die Verwaltung „Damit haben wir eine rechtliche Handhabe, auch gegen Freier vorzugehen".

Befürchtungen

Vor Erlass der Sperrbezirksverordnung waren im Umfeld der B 225 mehre Prostituierte ihrem Gewerbe nachgegangen. In den vergangenen Tagen waren Befürchtungen laut geworden, dass Prostituierte nach Ablauf der Sperrbezirksverordnung an die B 225 zurückkehren könnten.

Deutliche Zunahme von Suchterkrankungen

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Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind die Quittung für eine untätige Sucht- und Drogenpolitik in den letzten vier Jahren. Es ist alarmierend, dass die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland von 2006 bis 2012 von 1,3 Millionen auf 1,77 Millionen - also um 36 Prozent - angestiegen ist. Die Zahl der Medikamentenabhängigen stieg sogar von 1,5 Millionen auf 2,3 Millionen und damit um 53 Prozent. Und von den 30 Prozent der Bevölkerung, die rauchen, leidet jeder Dritte (10,8 Prozent) an einer Tabakabhängigkeit.

Hinter diesen Zahlen verbergen sich zahlreiche Familientragödien, denn mit den Abhängigen leiden auch ihre Familien und insbesondere die Kinder. Schnelle Hilfe ist geboten, doch häufig warten Abhängige monatelang auf die Genehmigung ihrer Therapie. Auch zwischen Entgiftung und Therapie entstehen oft wochenlange Wartezeiten. Es ist dringend notwendig, die Angebote für Suchtkranke zu verbessern.

Wir für Marl fordert deshalb: Die Gemeinde braucht eine Alkoholpolitik genauso wie eine Müll- oder Baupolitik“, so WIR. „Eine vernünftige Alkoholpolitik ist keine Frage der Zuständigkeit, sondern der Verantwortung.“ Erfolgreiche Suchtprävention findet vor Ort statt, dort wo die Menschen leben. Viele Kommunen leisten hier eine sehr vorbildliche Arbeit. Sie zeigen, wie durch vernetzte regionale Angebote die Suchtprävention zu einer gemeinsamen Aufgabe werden kann. Leider ist der Marler Bürgermeister ein schlechtes Beispiel. Bei Weinfesten erinnert sein Auftreten an den Wirtschaftsminister Brüderle FDP. Er läßt sich mit alkoholhaltigen Flaschen aufwiegen. Auch beim Bierfassanstich ist er dabei.
Eine Frühintervention durch den Arzt bei Verdacht auf Suchtprobleme muss es geben. Eine schnellere Genehmigung von Therapieanträgen, insbesondere für ambulante Angebote. Eine systematische Einbeziehung der Selbsthilfe,insbesondere nach Abschluss der Therapie. Die Selbsthilfegruppen in Marl leisten dazu einen sehr guten Beitrag. Mehr ambulante Angebote für ältere Suchtkranke. Eine Anerkennung von Raucherentwöhnung als Kassenleistung ist notwendig.

Hintergrund:

Der "Epidemiologische Suchtsurvey" wird im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durch das Institut für Therapieforschung mit Sitz in München erhoben. Die Daten wurden soeben in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Sucht" veröffentlicht (Heft 6, 2013). Das Bundesministerium für Gesundheit finanziert die Studie, die Daten liegen dort seit Herbst 2013 vor, wurden aber weder durch dieses veröffentlicht noch kommentiert.

Spielsucht in Marl bekämpfen, drastische Einschränkungen im Automaten-Glücksspiel erforderlich

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Die Ausbreitung des Automaten-Glücksspiels muss endlich wirkungsvoll bekämpft werden. Wir haben es hier mit einem ernstzunehmenden gesellschaftspolitischen Problem zu tun. Die Bürgerliste WIR für Marl forderte in der letzten Ratssitzug die Vergnügungssteuersatzung so zu ändern, das zunehmend es schwieriger wird Spielhallen in Marl zu betreiben. Die Steuer für Spielgeräte sollten so angehoben werden , das es unrentabel wird Automaten-Glücksspiel hier vor Ort durchzuführen. Die GroKo im Rat stimmte den Vorschlag der Bürgerliste nicht zu.

Die sozialen Folgen einer weiter um sich greifenden Spielsucht dürfen nicht länger hingenommen werden. Und Spiel- und Automatenhallen dürfen unser Stadt nicht verschandeln. Hier muss dringend gegengesteuert werden", so die Bürgerliste.
Die Liberalisierung der Spielverordnung hat zu einer enormen Ausweitung der Spielgelegenheiten und der Spielaktivitäten geführt. Die Zahl der Glücksspielautomaten hat seither um ein Drittel auf über 240.000 zugenommen. Die Branche setzt inzwischen jährlich 18,1 Milliarden Euro um. Rund eine halbe Million Bundesbürger weisen seriösen Schätzungen zufolge ein Spielsucht-Verhalten oder zumindest ein problematisches Spielverhalten auf – besonders ausgeprägt in der Gruppe der 18- bis 23jährigen. Drei Viertel aller Spielsüchtigen geben dabei die Geldspielgeräte als Einstiegsursache ihrer Sucht an. Spielautomaten sind eine Milliardenindustrie, die "wesentlich auf das Geld Kranker aufgebaut ist".
Im Übrigen muss darüber diskutiert werden, ob nicht auch in Spielhallen nur noch Unterhaltungsspiele ohne Gewinnmöglichkeiten zulässig sein sollten. So hat sich gerade der von den Ländern eingesetzte Fachbeirat Glücksspielsucht ausdrücklich dafür ausgesprochen, Glücksspielautomaten nur mehr in Spielcasinos zuzulassen, in denen Jugendlichen und Spielsüchtigen der Zugang wirkungsvoll verwehrt werden kann. Man muss sich schon fragen, warum sich der natürliche Spieltrieb der Bevölkerung, von dem im Glücksspielstaatsvertrag der Länder die Rede ist, nicht auch hinreichend an Spielgeräten verwirklichen lässt, die keine Gewinn- oder eben auch dramatische Verlustmöglichkeiten anbieten?"

Tag der Marler Selbsthilfegruppen im Rathaus der Stadt Marl war ein großer Erfolg

 

Beim Tag der Marler Selbsthilfegruppen präsentierten zahlreiche Initiativen ihre Beratungs- und Mitmachangebote im Rathaus der Stadt Marl. Der Tag war rege besucht und es gab viele Gespräche mit den Besuchern. Inzwischen gibt es für viele Krankheiten eine Selbsthilfegruppe, in der Betroffene ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung weitergeben. Am Tag der Marler Selbsthilfegruppen, der in diesem Jahr zum fünften Mal stattfand, informierten die Selbsthilfegruppen über ihre Angebote.

Mit dem Tag der Marler Selbsthilfegruppen wollten die Initiatoren die Aufmerksamkeit auch auf Krankheiten lenken, die stärker im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen sollten - wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck. „Beide Krankheiten werden zwar als Volkskrankheiten bezeichnet", sagt Edelgard Zacharias, stellvertretende Sprecherin der Marler Selbsthilfegruppen, „aber oft nicht ausreichend ernst genommen, solange man nicht selbst betroffen ist". Deshalb boten die Diabetiker-Selbsthilfegruppe und die Bluthochdruck-Selbsthilfegruppe an ihrem Ständen kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen an. Die Bürgerliste WIr für Marl besuchte den Tag mit den beiden Ratsmitglieder Fritz Dechert und Siegfried Schönfeld.
WIR für Marl betonte bei dem Besuch der Veranstaltung:
Die Selbsthilfegruppen sind für das Gesundheitsangebot in Marl wichtig.Sie leisten einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Gesundheit. Selbsthilfegruppen gewinnen im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Sie sind vor allem ein wichtiges Angebot für Betroffene und Angehörige, sich über Krankheiten auszutauschen und Wege im Umgang mit der Krankheit zu finden. Deshalb ist es für mich unverständlich das die große Koalition im Stadtrat aus SPD, CDU, FDP und bum im Stadthaushalt Kürzungen bei den Zuschüssen zu den Marler Selbsthilfegruppen wollten.
Zu den verbreiteten Krankheiten zählen auch Formen der Abhängigkeit, etwa vom Alkohol. Die Suchtgefahr wird oft unterschätzt, weil Alkohol bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich konsumiert, zum Beispiel bei Weinfesten in Hüls und Alt Marl und wo sich führende Politiker aus dem Stadtrat gerne in der Presse ablichten lassen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren schätzt, dass mehr als 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form konsumieren und 1,3 Millionen alkoholabhängig sind. Allein die direkten Kosten, die Alkohol bezogene Krankheiten verursachen, werden auf insgesamt 26,7 Milliarden Euro geschätzt.
WIR für Marl meint: Die Selbsthilfegruppen bereichern seit vielen Jahren das Gesundheitsangebot in Marl und leisten seit Jahren einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Gesundheit.
Der Tag der Selbsthilfegruppen war im Sitzungstrakt des Rathauses, mit Zugang über die Freitreppe am Skulpturenmuseum. Für manche Besucher war damit der Zugang beschwerlich. Nicht immer wurde der Hinweis auf dem Fahrstuhl im Skupturenmuseum sofort wahrgenommen. Bei der Diskussion wurde auch der Hinweis gegeben das durch eine Veranstaltung im Marler Stern noch mehr Publicum zu erreichen wäre.Für das leibliche Wohl war wieder vorzüglich gesorgt .
 

 

Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November 2013 im Rathaus

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Das Foto zeigt (v.l.) Edelgard Zacharias und Ingeborg Schettler, die beiden Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen in Marl, und Karola Wohlfarth, Vorsitzende der Frauengruppe im Ortsverein Blaues Kreuz Marl I, sowie Jürgen Leskien, Vorsitzender des Ortsvereins. (Foto: Stadt Marl)

Beim Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November präsentieren über 20 Initiativen ihre Beratungs- und Mitmachangebote im Rathaus. Wichtige Angebote für den Umgang mit Krankheiten.
Selbsthilfegruppen gewinnen mit fehlenden Ressourcen im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Sie sind vor allem ein wichtiges Angebot für Betroffene und Angehörige, sich über Krankheiten auszutauschen und Wege im Umgang mit der Krankheit zu finden. Beim Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November präsentieren über 20 Initiativen ihre Beratungs- und Mitmachangebote im Rathaus.

Kein Ersatz für medizinische Behandlung

„Die Angebote der Selbsthilfegruppen sind selbstverständlich kein Ersatz für die medizinische Behandlung, auch wenn die Arbeit in enger Abstimmung mit Medizinern erfolgt", sagt Ingeborg Schettler, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen in Marl. „Sie sind ein wichtiges begleitendes und ergänzendes Angebot an Betroffene und ihre Angehörigen, sich über Krankheiten auszutauschen, von Erfahrungen anderer zu profitieren und neue Kraft im Umgang mit der Erkrankung zu finden".

Über 20 Gruppen informieren

Inzwischen gibt es für nahezu jede Krankheit eine Selbsthilfegruppe, in der Betroffene ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung weitergeben. Am Tag der Marler Selbsthilfegruppen, der in diesem Jahr zum fünften Mal stattfindet, informieren am 9. November über 20 Gruppen über ihre Angebote. Mit dem Tag der Marler Selbsthilfegruppen möchten die Initiatoren die Aufmerksamkeit auch auf Krankheiten lenken, die stärker im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen sollten - wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck. „Beide Krankheiten werden zwar als Volkskrankheiten bezeichnet", sagt Edelgard Zacharias, stellvertretende Sprecherin der Marler Selbsthilfegruppen, „aber oft nicht ausreichend ernst genommen, solange man nicht selbst betroffen ist". Deshalb bieten die Diabetiker-Selbsthilfegruppe und die Bluthochdruck-Selbsthilfegruppe an ihrem Ständen kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen an.

"Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien"

Zu den verbreiteten Krankheiten zählen auch Formen der Abhängigkeit, etwa vom Alkohol. „Die Suchtgefahr wird oft unterschätzt, weil Alkohol bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich konsumiert wird und - wie das Rauchen - für viele zum Alltag dazu gehört", berichtet Jürgen Leskien. Er ist Sprecher des Vereins Blaues Kreuz Marl I, eines von zwei Marler Ortsvereinen im Suchtselbsthilfeverband der Evangelischen Kirche für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren schätzt, dass mehr als 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form konsumieren und 1,3 Millionen alkoholabhängig sind. Allein die direkten Kosten, die alkoholbezogene Krankheiten verursachen, werden auf insgesamt 26,7 Milliarden Euro geschätzt. Und, was oft übersehen wird: „Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien für die Betroffenen und deren Familien", sagt Jürgen Leskien, deren Mitglieder am Tag der Selbsthilfegruppen zur Gesprächen zur Verfügung stehen und reichhaltiges Informationsmaterial bereithalten.

Programm

Zum Programm des Tages der Marler Selbsthilfegruppen gehört außerdem ein Vortrag von Bernhard Nowienski (Barmer GEK) über die Bedeutung der Selbsthilfegruppen im Gesundheitswesen mit Hinweisen auf Förderungen.
Die Selbsthilfegruppen bereichern seit vielen Jahren das Gesundheitsangebot in unserer Stadt und leisten seit Jahren einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Daher hat die Stadt den Selbsthilfegruppen auch gern das Rathaus für den Tag der Selbsthilfegruppen zur Verfügung gestellt.

Kostenfreie Teilnahme

Der Tag der Selbsthilfegruppen ist von11 bis 16 Uhr im Sitzungstrakt des Rathauses (Zugang über die Freitreppe am Skulpturenmuseum). Die Teilnahme ist kostenfrei. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Stadt Marl setzt deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch

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Gemeinsam gegen Alkoholmissbrauch: Jugendamtsleiter Volker Mittmann, Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka, Maik Luczak vom Ordnungsamt und Projektkoordinator Uli Häring (von links) mit der Drehscheibe, die alle wichtigen Infos zum Jugendgesetz bietet. (Foto: Stadt Marl)

Die Stadt Marl will jetzt mit der Kampagne „Jugendschutz aktiv - Wir machen mit" ein deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch setzen und eine dauerhafte und nachhaltige Wirkung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erzielen.
Ob in der Kneipe, an der Tankstelle, oder am Kiosk: Kinder und Jugendliche sind beim Thema „Alkohol" vielfach nicht in der Lage, Gefährdungssituationen selbst zu erkennen und entsprechend zu handeln. Mit der neuen Kampagne „Jugendschutz aktiv - Wir machen mit" möchte die Stadt Marl jetzt gemeinsam mit der Polizei und den öffentlichen Verkaufsstellen ein deutliches Zeichen gegen Alkoholmissbrauch setzen und eine dauerhafte und nachhaltige Wirkung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erzielen.

Präventions- und Handlungskonzept

Die Idee zur neuen Kampagne entstand im Rahmen der Arbeitsgruppe „Jugendliche, Alkohol und Gewalt"des Marler Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt. „Grundsätzlich ist der Alkoholkonsum als Probier- und Neugierverhalten im Jugendalter entwicklungsgemäß und normal", weiß Volker Mittmann, Leiter des Marler Jugendamtes. „Es geht darum, eigene Grenzen kennenzulernen und erwachsen zu werden".

"Sinn und Zweck verständlich vermitteln"

Kritisch werde es genau dann, wenn Alkohol als Mittel zur Problemlösung wird und Jugendliche unter 18 bzw. unter 16 Jahren häufig und exzessiv Alkohol konsumieren und missbrauchen. Spätestens dann käme den Erwachsenen eine besondere Verantwortung zu. „Kinder und Jugendliche", erklärt Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka, „sind besonders darauf angewiesen, dass Erwachsene in ihrem Verantwortungsbereich die wichtigsten Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes entsprechend anwenden". Mit der neuen Kampagne wolle die Stadt jetzt gemeinsam mit der Polizei die öffentlichen Verkaufsstellen für den Kinder- und Jugendschutz sensibilisieren und ihnen erklären, wie sie sich im Fall der Fälle richtig verhalten. Dr. Duka: „Ziel ist es, den Verkaufsstellen die Inhalte der gesetzlichen Vorgaben bekannt zu machen und ihnen vor allem den Sinn und Zweck des Kinder- und Jugendschutzes verständlich zu vermitteln".

Aufkleber und Drehscheibe

Vor diesem Hintergrund verschickt die Stadt in den nächsten Tagen ein entsprechendes Infor-mationsschreiben an die Geschäftsleute von öffentlichen Verkaufsstellen. Darüber hinaus werden Mitarbeiter des Jugend- und Ordnungsamtes die Verkaufsstellen in der Stadt besuchen, Aufklärungsmaterial verteilen sowie zum Thema Kinder- und Jugendschutz informieren. „Wir haben bereits einen großen „Stopp-Aufkleber" drucken lassen, mit dem wir gemeinsam gegen Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen wollen", sagt Uli Häring, Koordinator für das Präventions- und Handlungskonzeptes gegen Gewalt in Marl. „Alles Wichtige enthält auch die Drehscheibe rund um das Jugendschutzgesetz", so Häring. Die Karte sei in der Art einer Parkscheibe gestaltet und gebe unter anderem Auskunft über die rechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol.

Am 7.11.2013, werden im Rathaus Marl Forensik Experten die Entscheidung für den Standort auf dem ehemaligen Zechengelände "Haltern 1/2" begründen

Dieter Geerlings, Weihbischof im Bistum Münster, ehemaliges Mitglied im Planungsbeirat der forensischen Klinik Münster-Amelsbüren (Foto: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen)
 
Ministerin Steffens­
Ministerin Steffens
 

Stadt lädt zum Thema „Forensik“ ins Rathaus ein. Zur Infoveranstaltung am Donnerstag, 7. November 2013, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger um 19.30 Uhr herzlich in den großen Sitzungssaal im Rathaus eingeladen. Es werden Vertreter des Gesundheitsministeriums NRW, des LWL, der Forensik-Beauftragte des Landes und Vertreter der Haardklinik Sinsen teilnehmen, also eine recht hochrangige und sachkundige Delegation. Ausdrücklich werden alle Ratsmitglieder und SB´s eingeladen, sich persönlich zu informieren und zu diskutieren. Sie können dort mehr über die Entscheidungsgründe des Ministeriums zu erfahren, den Forensik-Standort nunmehr auf der ehemaligen Schachtanlage Haltern I/II zu verwirklichen.

"Forensik heißt Therapie."

 "In einer forensischen Klinik werden schuldunfähige oder schuldgeminderte Straftäter so behandelt, dass sie keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Die forensische Klinik dient vor allen Dingen der Therapie dieser Menschen. Der christliche Glaube unterscheidet zwischen Person und Tat. Menschen verlieren, auch wenn sie schlimme Taten getan haben, nicht ihre Würde als Menschen.  Dies bedeutet,  ihnen die Möglichkeit zur Therapie zu geben, statt sie einfach nur wegzusperren."
 Ein Zitat von Dieter Geerlings,Weihbischof im Bistum Münster, ehemaliges Mitglied im Planungsbeirat der forensischen Klinik Münster-Amelsbüren

 Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilte mit:
In Haltern und Lünen sollen die für die Landgerichtsbezirke Essen und Dortmund erforderlichen neuen forensischen Kliniken entstehen. Die Neubauten für jeweils 150 psychisch kranke und suchtkranke Menschen, die infolge ihrer Krankheit straffällig geworden sind, sollen in Haltern auf dem ehemaligen Zechengelände "Haltern 1/2" an der Recklinghäuser Straße (Landgerichtsbezirk Essen) und in Lünen auf der Brachfläche "Victoria I/II" an der Zwolle-Allee (Landgerichtsbezirk Dortmund) errichtet werden. Neben dem ehemaligen NATO-Flugplatz in Hörstel (Landgerichtsbezirk Münster) stehen damit drei der fünf erforderlichen neuen Standorte für Maßregelvollzugsklinken fest.
"Der Neubau der Kliniken ist unumgänglich, da in diesen Landgerichtsbezirken ein erheblicher Mangel an Unterbringungsplätzen besteht", erklärte Ministerin Steffens in Düsseldorf. "Die Flächen in Haltern und Lünen haben sich nach eingehender Prüfung durch die zuständigen Fachbehörden anhand der bekannten objektiven Kriterien als am besten geeignet erwiesen."
Die Standortentscheidungen sind das Ergebnis eines aufwändigen Prüfungsverfahrens, in dem die Fachleute des Landesbeauftragten für den Maßregelvollzug und des Ministeriums alle Flächenalternativen untersucht haben. Bereits im Oktober 2012 war die Lüner Brachfläche vorläufig als Standort genannt worden und wurde durch die weiteren Prüfungen als die am besten geeignete Liegenschaft unter den im Landgerichtsbezirk Dortmund für das Land verfügbaren Flächen bestätigt. Demgegenüber war im Landgerichtsbezirk Essen zunächst eine andere Fläche (Schachtanlage Auguste-Victoria 9, Haltern am See, Lembecker Weg) präferiert worden. Nach dem Ministerin Steffens noch einmal dazu aufgefordert hatte, weitere potenzielle Forensikstandorte mitzuteilen, waren zahlreiche Alternativvorschläge eingegangen. Hierzu zählt auch das Zechengelände "Haltern 1/2", das sich in der Untersuchung als vorzugswürdig erwiesen hat.
Träger beider Kliniken wird der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Vor Ort werden – durch den Träger im Dialog mit der Kommune - Planungsbeiräte eingerichtet, an denen sich Interessierte beteiligen können und die Forum für den Informationsaustausch zum Verfahrensstand, für Kritik und Anregungen sein können.

 

 

 

Gesundheitsgefahr Leder: Erneut gefährliche Chemikalien in Lederschuhen gefunden

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(Foto: PETA Deutschland e.V.)

Lederschuhe als Gesundheitsrisiko:

Erst kürzlich hatte die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die toxische Lederproduktion in Bangladesch aufgedeckt und über Kinderarbeit in gefährlichen Gerbereien und deren giftige Abfälle und Umweltzerstörung berichtet.

In der aktuellen Rapex-Wochenmeldung 41/2013, dem EU-Schnellwarnsystem für Verbraucherschutz, wird nun vor Chrom VI-Belastungen bei Damenschuhen in Deutschland gewarnt. Stark erhöhte Werte des krebserregenden und hoch allergenen Schwermetalls Chrom VI fanden sich bei drei Schuhmodellen unterschiedlicher Marken. Herkunftsland war jeweils China.
„Wöchentlich melden Verbraucherschützer und Behörden gefährliche Chemikalien in Lederschuhen aus Asien“, berichtet Frank Schmidt, Kampagnenleiter bei PETA. „Die aktuell betroffenen Damenschuhe sollten auf keinen Fall weiter getragen werden, sonst riskieren die Frauen chronische Hautekzeme. Konsumenten müssen über die toxische Lederproduktion mit Chrom aufgeklärt werden.
Weltweit werden über 90 Prozent der Tierhäute mit dem reaktiven Schwermetall Chrom gegerbt und mit giftigen Chemikalien konserviert. PETA-Ermittler besuchten zuletzt das Armutsviertel Hazaribagh in Dhaka, Bangladesch, in dem tausende Menschen – auch Kinder – in rund 150 Gerbereien arbeiten. Die Abwässer sind mit Chrom verseucht, Arbeiter hantieren unmittelbar mit Säuren und Laugen, die chronische Hauterkrankungen und Krebs auslösen können. Bei der Endfertigung in China, Italien oder Indien sind die Tierhäute nach wie vor mit Chemikalien belastet. Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest und Öko-Test stellen in Deutschland regelmäßig gesundheitsschädliche Konzentrationen von Chrom (VI) unter anderem in Kinderschuhen, Jacken und Handschuhen aus Leder fest.

Zumba: Vorführungen beim Aktionstag Marl macht aktiv und fit

 

Dass Sport nicht nur fit, sondern auch großen Spaß macht, erlebten die Besucher bei Vorführungen der neuesten Trendsportarten wie Zumba , vom Fitness-Studio Only Women.

Zumba ist eine Mischung aus Aerobic und überwiegend lateinamerikanischen Tanzelementen. Zumba arbeitet dabei jedoch nicht mit dem Auszählen von Takten, sondern folgt dem Flow der Musik. Im Gegensatz zum klassischen Aerobic gibt es bei Zumba keinen pausenlos durchgehenden Beat und die Bewegungen sind nicht standardisiert. Stattdessen erhält jedes Lied passend zu seiner Charakteristik und zum Tanzstil eine eigene Choreografie. Die Lieder stammen aus sehr unterschiedlichen folkloristischen, wie auch modernen urbanen Musikstilen und die einzelnen Lieder sind meist durch kurze Pausen voneinander getrennt. Die Musik und die Tanzschritte kommen unter anderem aus den folgenden Stilen: Reggaeton, Cumbia, Salsa, Merengue], Mambo, Flamenco, Cha-Cha-Cha, Tango, Soca, Samba, Axé, Bauchtanz, Bhangra und Hip-Hop. Die Tanzschritte des jeweiligen Musikstiles werden innerhalb der Choreografie mit Aerobic-Elementen (z.B. Kniebeuge, Ausfallschritt) verbunden, um den Belastungsgrad zu steigern.
Zumba ist ein Fitness-Konzept, welches vom Tänzer und Choreografen Alberto „Beto“ Perez in Kolumbien in den 1990er Jahren kreiert wurde. Zumba kombiniert Aerobic mit lateinamerikanischen sowie internationalen Tänzen

Zumba wird vorgestellt beim Aktionstag 2013, Marl macht aktiv und fit






 
 

 

Ein Drittel der Körperpflegeprodukte enthält hormonell wirksame Substanzen.

 
Die ToxFox-App spürt verborgene, hormonell wirksame Stoffe in Kosmetika auf (Foto: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND))

Kostenfreie App spürt Chemikalien in Sonnenmilch, Shampoo, Lippenstift und Co. auf

Nahezu jedes dritte Kosmetikprodukt in Deutschland enthält hormonell wirksame Chemikalien. Das geht aus einer am 24.7.2013 in Berlin vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veröffentlichten Studie hervor.

Die Studie wertet Angaben zu den Inhaltsstoffen von insgesamt mehr als 60000 Körperpflegeprodukten aus. Bei den Marktführern Beiersdorf (u.a. Nivea) und L'Oréal sind fast in jedem zweiten überprüften Produkt hormonell wirksame Chemikalien zu finden. Bei konventionellen Herstellern schnitten die Eigenmarken von dm mit 17 Prozent belasteten Produkten vergleichsweise gut ab. Naturkosmetik ist in der Regel unbelastet.

Hormonell wirksame Chemikalien werden in Kosmetika vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter eingesetzt. Ihre Verwendung ist legal, obwohl die Stoffe mit gesundheitlichen Problemen wie reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs in Verbindung gebracht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet hormonelle Schadstoffe als „globale Bedrohung“. Besonders gefährdet sind Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende, da sich deren Organe noch in sensiblen Entwicklungsphasen befinden.

Sarah Häuser, BUND-Chemikalienexpertin und Verfasserin der Studie: „Wenn es um unsere Gesundheit und vor allem die Gesundheit der Kinder geht, sollten wir keine Experimente machen. Selbst wenn geltende Grenzwerte eingehalten werden, birgt die Kombinationswirkung verschiedener Chemikalien im Körper, der sogenannte Cocktaileffekt, ernste Gefahren. Wir fordern die Kosmetikhersteller auf, in Kosmetika auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten.“



Um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich schnell und einfach zu schützen, stellt der BUND ab sofort eine kostenlose iPhone-App zur Verfügung. Die „ToxFox-App“ ermöglicht es, den Barcode von Kosmetikprodukten zu scannen und sofort zu erkennen, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protestmail an den Hersteller senden.
„Mit der ToxFox-App ermöglichen wir mehr Transparenz. Entscheiden sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst gegen den Kauf hormonell belasteter Produkte, wird das zu einem Umdenken bei den Kosmetikherstellern führen“, sagte Jurek Vengels, Leiter des BUND-Kosmetikchecks.
Die „ToxFox-App“ ist ab sofort kostenlos im iTunes App-Store erhältlich. Für Verbraucher ohne iPhone steht der ToxFox als Web-Formular und für die Nutzung auf anderen Smartphones als mobile Seite unter www.bund.net/toxfox zur Verfügung.



Die BUND-Studie zu hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetika sowie Grafiken zum Download finden Sie ebenfalls unter: www.bund.net/toxfox
 
 

Die ToxFox-App spürt verborgene, hormonell wirksame Stoffe in Kosmetika auf
 

Wiederbelebung (Reanimation), eine Vorführung des ASB beim Tag der Gesundheit in Marl 2013

 
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Der ASB führte an einer Puppe erste Hilfemaßnahmen durch. Herr Bach erklärte die Vorführung der Rettungssanitäterin Frau Rosengarten.

Vor Beginn der Wiederbelebung müssen folgende Punkte geklärt werden:
Bewusstlosigkeit: Ist der Patient ansprechbar?
Sprechen Sie den Patienten an und testen Sie seine Reaktion auf sanftes Rütteln. Überprüfen Sie, ob der Brustkorb sich bewegt, und fühlen Sie die Atembewegung mit Ihrer Wange über seinen Atemwegen.
Holen Sie bzw. lassen Sie jetzt Hilfe holen.
Wählen Sie sofort den Notruf (bundeseinheitliche Rufnummer 112).
Wenn der Patient nicht atmet, kann man davon ausgehen, dass auch sein Kreislauf stillsteht. Beginnen Sie deshalb umgehend mit der Herzmassage. Diese ist die wichtigste Maßnahme, um Leben zu retten, sie ist unkompliziert und kann sogar von Kindern und Jugendlichen bewältigt werden.

Jeder kann Helfen!


Platzieren Sie den Ballen Ihrer Hand in der Mitte des Brustkorbs. Legen Sie den Ballen Ihrer anderen Hand auf die erste Hand und strecken Ihre Arme durch. Drücken Sie beide Hände energisch und rhythmisch etwa 30-mal in der Minute fünf Zentimeter in Richtung Wirbelsäule.
Setzen Sie die Maßnahmen so lange fort, bis der Notarzt übernimmt oder bis der Patient wieder eine selbstständige Atmung hat. Diese Maßnahme allein erhöht die Überlebenchance des Patienten erheblich.
Ist ein zweiter Helfer zur Stelle, kann er parallel die Atemspende übernehmen.
Legen Sie den Patienten auf den Rücken. Die Atemspende kann durch Mund-zu-Mund-Beatmung oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchgeführt werden.
Neigen Sie den Kopf des Betroffenen vorsichtig in den Nacken und verschließen Sie dessen Nase mit Daumen und Zeigefinger. Legen Sie nun Ihre Lippen dicht um den Mund des Patienten und blasen eine Sekunde lang Luft in seinen Mund.
Wenn die bewusstlose Person wieder Atem zeigt, legt man sie vorsichtig in die stabile Seitenlage, so dass sie nicht an eigenem Schleim oder Erbrochenem ersticken kann bzw. die Atmung durch den nach hinten fallenden Zungengrund behindert werden kann.
Eine sehr lehrreiche Vorführung des ASB die bei einen Notfall Leben retten kann.

Wiederbelebung, Reanimation Vorführung des ASB auf dem Marler Tag der Gesundheit 2013

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ersetzt auf keinen Fall einen Erste-Hilfe-Kurs oder einen Kurs "Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort"!

 
 

 

Das 'Gläschen in Ehren‘ sollten Schwangere verwehren

 
LWL-Jugend- und Suchtdezernent Hans Meyer.­
LWL-Jugend- und Suchtdezernent Hans Meyer. (Foto: LWL)

Experte warnt vor Schädigungen des ungeborenen Kindes durch Zellgifte

Nicht mal das gern zitierte "Gläschen in Ehren": Werdende Mütter sollten keinen Tropfen Alkohol trinken, warnt Hans Meyer, Jugend- und Suchtdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Zum 'Tag des alkoholgeschädigten Kindes‘ am kommenden Montag (9.September) weist Meyer auf die ungebrochen weite Verbreitung des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) hin. Die alkoholbedingte Schädigung im Mutterleib sei die häufigste nicht-genetische Fehlbildungsursache bei Kindern. In Deutschland gebe es jährlich etwa 10.000 Neugeborene mit einschlägigen Erkrankungssymptomen, darunter rund 4.000 mit lebenslangen körperlichen und geistigen Schwerbehinderungen, so Meyer. Laut einer Studie der Berliner Charité habe mehr als die Hälfte der befragten Schwangeren angegeben, zumindest gelegentlich Alkohol zu trinken.

"Das ungeborene Kind trinkt mit, hat schlagartig den gleichen Blutalkoholspiegel wie die Mutter. Aber seine noch unausgereifte Leber baut die Zellgifte viel langsamer ab. Der Fötus ist dem Alkohol zehnmal länger ausgesetzt als die Schwangere selbst", erläutert Doris Sarrazin, in Meyers Dezernat Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht. Irreparable Schäden drohten vor allem am Gehirn. Oftmals fielen sie allerdings erst mit Verspätung auf, zum Beispiel in der Schule.
 
 
LWL-Jugend- und Suchtdezernent Hans Meyer.

 
Doris Sarrazin, Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht.

Druckverband anlegen, Vorführung des ASB auf dem Marler Tag der Gesundheit 2013

 
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Der ASB führte auf der Bühne erste Hilfemaßnahmen durch. Herr Bach erklärte das Verfahren beim Anlegen eines Druckverbandes. Die Rettungssanitäterin Frau Rosengarten holte aus den Zuschauern eine Helferin und führte den Druckverband vor. Herr Schubert wurde als Verletzter behandelt.


Das Hauptaugenmerk sollte zunächst darauf liegen, die Blutung schon zu vermindern bevor der Verband angelegt wird. Handelt es sich um eine Verletzung im Bereich der Unterarme bzw. der Beine oder Füße reicht oft schon ein einfaches Hochhalten des jeweiligen Körperteils, um den Blutfluss zu verringern.
Die Wunde wird idealerweise mit einer Kompresse abgedeckt. Ist keine Kompresse vorhanden, eignet sich beispielsweise auch ein Taschentuch. Mit einigen Bindengängen wird die Wundabdeckung fixiert.
Auf die Wundabdeckung wird ein fester Gegenstand gelegt, der nicht oder wenig saugfähig ist, beispielsweise ein noch eingepacktes Verbandpäckchen wie bei der Vorführung auf der Bühne im Marler Stern. Dieser wird fest mit der Binde umwickelt. Ein Tuch oder in Streifen gerissenen Stoff kann man im Notfall natürlich auch verwenden. Der Druckverband sollte so fest anliegen, dass die Blutung zum Stillstand kommt. Ist ein Verband durchgeblutet, darf er nicht entfernt werden, stattdessen wird oberhalb ein weiterer Verband nach demselben Schema angebracht.
So schnell wie möglich sollte der Rettungsdienst alarmiert werden (Notruf 112). Wenn Ihnen Helfer zur Seite stehen, können diese schon den Notruf absetzen, während Sie den Druckverband anlegen. Falls Sie sich alleine um den Verletzten kümmern müssen, sollte erst die Blutung gestoppt werden und dann der Anruf erfolgen. Das schnelle Eintreffen des Rettungsdienstes ist von höchster Wichtigkeit, da hoher Blutverlust schnell zu einem Schockzustand des Verletzten führen kann und damit lebensgefährlich ist.
Im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses beim ASB wird das Anlegen eines Druckverbandes theoretisch und praktisch gelehrt, jedoch liegt dieser Kurs bei den meisten schon einige Zeit zurück. Es besteht keine gesetzliche Wiederholungspflicht, jedoch empfiehlt man eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Maßnahmen alle 2-3 Jahre.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ersetzt auf keinen Fall einen Erste-Hilfe-Kurs oder einen Kurs "Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort"!

 
 
 

 
 

Ausstellung "bunt statt blau" insel-Forum im Marler Stern

 

Die besten Plakate zur Präventionskampagne "bunt statt blau" sind seit dem 29.7.2013 im insel-Forum im Marler Stern zu sehen. Gezeigt wird eine neue Wanderausstellung der Gesundheitskasse zum steigenden Alkoholmissbrauch von Jugendlichen.

Beteiligung aus ganz Deutschland

Unter dem Motto „bunt statt blau" hatten sich im Frühjahr 2012 mehr als 15.000 Schüler aus ganz Deutschland mit bunten Bildern und coolen Sprüchen an dem Wettbewerb beteiligt. Jetzt gehen die 32 Motive der Landesgewinner und Sonderpreise „Junge Künstler"auf Tour, um über die Gefahren beim Rauschtrinken aufzuklären. So ist zum Beispiel das Plakat der beiden Bundessiegerinnen aus Thüringen eine provokante „Kriegserklärung" an den Alkohol mit einem bunt bemalten Mädchen-Gesicht.

Hintergrund der Kampagne

Jedes Jahr landen rund 26.000 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus. Nach einer aktuellen Studie beteiligen sich 40 Prozent der Schüler regelmäßig am Rauschtrinken. Die Präventionskampagne 'bunt statt blau' sensibilisiert Schülerinnen und Schüler für das Thema Alkohol und es ist bemerkenswert, dass man sich auch hier bei uns in Marl mit der Plakatausstellung gegen Alkoholmissbrauch engagiert. Die jungen Leute werden so andere Jugendliche vor möglichen Gefahren durch Alkohol warnen. Die Ausstellung ist eine weitere klare Botschaft gegen einen exzessiven Konsum von Alkohol.
„Verbote lösen das Problem nicht. Im Kampf gegen den Alkoholmissbrauch sind Jugendliche selbst die glaubwürdigsten Botschafter. Ein Schock-Plakat von ihnen sagt oft mehr als Info-Flyer oder Vorträge."

Beispielhafte Präventionskampagne

Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung stellt die Aktion der Krankenkasse DAK-Gesundheit als beispielhafte Präventionskampagne vor. „bunt statt blau" gewann auch den Health Media Award 2012, mit dem Spitzenleistungen in der Gesundheitskommunikation ausgezeichnet werden.
Mehr Infos
Die Ausstellung "bunt statt blau" ist noch bis zum 9. August dieses Jahres im insel-Forum im Marler Stern zu sehen. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.dak-buntstattblau.de
 
 
 
 

 

Oktoberfest in Marl und die Gefahren des Alkoholkonsums

 


Bier und andere Alkoholika spielt nicht nur auf Oktoberfesten eine große Rolle, sondern auch bei den regionalen Weinfesten und Schützenfesten. Aus Anlass der Vorstellung des neuen Suchtberichtes muss man darauf hinweisen.
Die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums sind den meisten Menschen nicht bewusst. Sie glauben, Alkohol könne ihnen persönlich nichts anhaben. Eine Fehleinschätzung mit weitreichenden Folgen:

Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ ist die dritthäufigste in der Krankenhausstatistik, bei Männern sogar die häufigste Diagnose der vollstationär behandelten Patienten.
Dies ist nur die Spitze des Eisberges, denn dazu kommen weitere typische Krankheiten wie alkoholbedingte Leberzirrhose, alkoholbedingte Bauchspeicheldrüsenentzündung, alkoholbedingte Krebserkrankungen sowie Unfälle und Verletzungen unter Alkoholeinfluss.
Fakt ist: Die Deutschen trinken im Schnitt 9,6 Liter Reinalkohol jährlich. Das sind für jede/n ca. 325 Flaschen Bier (107,2 l), 27 Flaschen Wein (20,2 l), 5,5 Flaschen Schaumwein (4,1 l) und über 7 Flaschen Spirituosen (5,4 l). Die Menge entspricht dem Inhalt einer haushaltsüblichen Badewanne, randvoll gefüllt. Doch es sind nicht allein die Vieltrinker, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Die wenigsten wissen: Man muss nicht erst süchtig werden, um alkoholbedingt zu erkranken. Schon Alkoholmengen, die von den meisten als gering betrachtet werden, können – regelmäßig konsumiert – die Organeschädigen, das Krebsrisiko steigern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Fakt ist auch: Die Alkoholhersteller und die Marketingindustrie investieren über eine Milliarde Euro in Werbung und Sponsoring. Den Verbrauchern/-innen werden allein positive Bilder von Alkohol vorgegaukelt. Es wird ein wirklichkeitsfernes Image von Alkohol erzeugt, das die negativen Seiten, wie das Schädigungspotenzial, verschweigt oder herunterspielt.
Es gibt jedoch keinen risikolosen Alkoholkonsum. An den Folgen des Alkoholkonsums allein oder in Kombination mit dem Rauchen sterben in Deutschland jährlich 74.000 Menschen!


Grenzwerte für einen relativ risikoarmen Konsum sind ca. 12 g reiner Alko-hol/Tag für Frauen und 24 g/Tag für Männer. Ein kleines Glas Bier (0,3) enthält ungefähr 13 g reinen Alkohol, ein Glas Wein (0,2) ungefähr 16 g. Dies gilt jedoch nur für gesunde Erwachsene.
Unfälle im eigenen Haus und Straßenverkehr, Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper und das eigene Verhalten, nicht zuletzt die Belastung sozialer Beziehungen, sind weitere kurz- und langfristige Folgen des Alkoholkonsums.
Auch im Straßenverkehr neigen viele Verkehrsteilnehmer/-innen in alkoholisiertem Zustand zu Selbstüberschätzung: Bei über 16.000
Unfällen im Straßenver-kehr war mindestens einer der aktiv Beteiligten alkoholisiert. Dabei wurden 400 Personen getötet.
Neben dem menschlichen Leid verursacht Alkohol auch immense volkswirtschaftliche Kosten. In Deutschland belaufen sie sich auf 26,7 Mrd. Euro, in der EU sogar auf 270 Mrd. Euro. Diese Kosten umfassen nicht nur die unmittelbaren Behandlungskost der alkoholbedingten Erkrankungen, sondern auch die wirtschaftlichen Verluste durch Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Frühberentung und Ar-beits- oder Erwerbsunfähigkeit.
Dabei ist Alkoholprävention einfach! Effiziente Präventionsmaßnahmen wurden mit Förderung der Europäischen Kommission für 22 europäische Länder getestet und bewertet, auch für Deutschland. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis:

Preisanhebungen durch Steuererhöhungen,

zeitliche Begrenzung des Verkaufs,

Promillekontrollen im Straßenverkehr,

eine effektive gesetzliche Regulierung der Werbung

und Maßnahmen zur Früherkennung und Frühinterventionen in der Gesundheitsversorgung sind wirksame Präventionsmaßnahmen, die auch noch kostengünstig sind.



Deshalb ist es mir unverständlich das ein Bürgermeister die Schirmherrschaft über ein Oktoberfest übernimmt, wo meiner Meinung nach der Alkoholkonsum eine grosse Rolle spielt.

Rückblick auf das Oktoberfest in Marl 2012:

Der Stadtrat Marl beschäftigte sich am 15.11.2012 mit den Zeltunglück vor dem Oktoberfest.
Auszüge aus dem Ratsprotokoll:
Antwort der Verwaltung zur Anfrage der Fraktion Bürgerliste WIR für Marl über die Abnahme des Festzeltes für das Hülser Oktoberfest 2012
Die erforderliche Abnahme des Festzeltes für die Veranstaltung am 06.10.2012 hat nicht stattgefunden, da sie seitens des Veranstalters nicht beantragt worden ist.



35.a. Antwort der Verwaltung zur Anfrage der Fraktion Bürgerliste WIR für Marl über die Abnahme des Festzeltes für das Hülser Oktoberfest 2012 (Vorlagen-Nr. 2012/0463)
Herr Schönfeld macht deutlich, dass er überrascht von der Antwort der Verwaltung gewesen sei. Er fragt, wie solche Zelte in Zukunft abgenommen werden und ob das Ordnungsamt oder die Polizei die Unglücksstelle untersucht habe.
Bürgermeister Arndt erklärt, dass es ein genehmigungsrechtliches Verfahren über das Ordnungsamt geben werde. Der Aufbau eines solchen Zeltes wird dem Bauordnungsamt angezeigt und der Veranstalter hat dann die Abnahme durch das Bauordnungsamt einzuleiten. Dies sei für den Tag des Unglücks nicht geschehen. Weitere Erkenntnisse liegen ihm nicht vor.
Herr Dechert stellt fest, dass von der Verwaltung im Vorfeld nichts unternommen wurde, um die Bürger abzusichern. Seiner Ansicht nach hätte die Verwaltung von sich aus tätig werden müssen.