Marl: Weihnachtsbeleuchtung blendet Piloten
Am 28.11.2017 gegen 19.30 Uhr, startete eine Cessna vom Flugplatz Lohmühle in
Marl. Kurz nach dem Start stellten die drei Insassen fest, dass sie mehrmals von einem Laserpointer geblendet worden waren. Als möglichen Ausgangsort könnten sie ein Gelände an der Bockholter
Straße eingrenzen. Dies meldeten sie dann unverzüglich der Polizei. Bei der Suche konnten Polizeibeamte kurze Zeit später eine farbenfrohe Laser-Weihnachtsbeleuchtung an einem Wohnhaus
feststellen. Laut Bedienungsanleitung darf diese jedoch nicht innerhalb eines Umkreises von 17 km von Flughäfen benutzt werden. Damit der Flugverkehr auch zukünftig nicht gestört wird, wurde die
Laser-Beleuchtung sichergestellt. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.
Lärmbelästigung am Verkehrslandeplatz Loemühle in Marl
Im Sommer, mit den warmen Tagen drehen die Flieger ihre Runden und machen die Anwohner wütend. Der Ärger und die Proteste nehmen zu.
Sind die Gartenmöbel draussen, sind die Menschen im Garten, dann steigt die die Zahl der Starts und Landungen, meinen die Bürger. Der privatisierte Verkehrslandeplatz, ist der Platz, auf dem sich
Fallschirmspringer aus dem gesamten Ruhrgebiet zum Springen treffen.
Auf ihrer Webseite schreiben sie:
Sprungbetrieb
"Der Pott hüppt in Marl!" Die Dropzone im Ruhrgebiet.
In Marl wird das ganze Jahr gesprungen also auch in den Wintermonaten!
Meistens benutzen wir die Caravan, manchmal die Otter und ansonsten eben die Hummel.
Samstags, Sonntags und während der Sprungwochen: ab 9:00 Uhr
sonstige Wochentage ): ab 14:00 Uhr jeweils bis 20.00 Uhr (sunset)!
Auf dem Parkplatz stehen Fahrzeuge aus ganz NRW. Die Anwohner wandten sich an WIR für Marl und baten diese Lärmbelästigung im Stadtrat Marl zur Sprache zu bringen.
Fritz Dechert nahm das zum Anlass, folgenden Antrag zu stellen.ANTRAG der Bürgerliste WIR für Marl zum Lärm am Verkehrslandeplatz Loemühle
Die Stadt Marl führt an Wochenenden Lärmmessungen der verschiedenen Flugobjekte in den um den Verkehrslandeplatz liegenden Stadtteilen durch.
Selbstverständlich sind diese Messungen bei gutem Wetter vorzunehmen.
Dieses Vorhaben ist zweifellos ohne jede Information der Nutzer und Betreiber des Landeplatzes durchzuführen.
Zum SACHVERHALT
Zahlreiche Bürger beklagen sich über zunehmenden Lärm insbesondere an den
für die Entspannung notwendigen Wochenenden.
Es darf nicht sein, dass die Menschen in ihrer verdienten Ruhe durch wenige Hobbyflieger zunehmend belästigt werden.
Verhöhnt der Betriebsleiter des Verkehrslandeplatz Loemühle die Marler Bürger?
Es fühlen sich immer mehr Bürger in Marl von den Lärm bei Starts und Landungen, Platzrunden der Tragschraubern und Flüge der Fallschirmspringer am Verkehrslandeplatz Loemühle belästigt.
Gerade in diesem Sommer war der Lärm an den Wochenenden besonders unangenehm.
Jetzt meldete sich Betriebsleiter Jürgen Kayser des Verkehrslandeplatzes Loemühle zu Wort und verweist auf ein im Jahr 2007 vom Kölner „Institut für Immissionsschutz ADU cologne“ erstelltes
Dokument. Auftraggeber war die Flugplatzgesellschaft selbst. Dieses eigene Gutachten hat nach meiner Meinung ein Geschmäckle. Das diese Flieger nicht lautlos sind, liegt doch auf der Hand. Und
die Bürger, die in der Nähe und Umgebung des Flughafens wohnen, werden auch mehr gestört.
Betriebsleiter Jürgen Kayser machte dann klar, wie ernst er die Proteste von Bürgern nimmt. Er hält die Beschwerden nicht für ein akustisches Problem, sondern für offensichtlich für
Einbildung. "Sie hören das Geräusch und sehen gleichzeitig das langsame Fluggerät als Verursacher." Das führe zu einer verstärkten Wahrnehmung. Und "Wenn unser Flugplatz mitten in der Stadt
liegen würde, würde uns niemand hören."
WIR für Marl meint, die Gyrocopter sind zum einen wegen ihres Knattern besonders störend und wegen ihrer langen Überflugzeiten. Sie brauchen von Horizont zu Horizont ungefähr
fünfmal so lange wie eine Cessna, so dass auch die Anzahl der Flugbewegungen nicht zur Bewertung der Störung taugt.
Die Bürger sind durch die gestiegene Gesamtbelastung mit Recht noch mehr verärgert. Wer so wie die Betreiber des Verkehrslandeplatz Loemühle mit den berechtigten Protesten und Beschwerden umgeht,
der verhöhnt sie nach meiner Auffassung. Die Stellungnahme von Betriebsleiter Jürgen Kayser des Verkehrslandeplatzes Loemühle ist eine Zumutung. WIR für Marl stört der gesamte
von dem Flugplatz ausgehend Lärm. Sowohl die Lautstärke, als auch die Dauer des Lärms.
WIR für Marl fordert die Stadt Marl auf an Wochenenden Lärmmessungen der verschiedenen Flugobjekte in den um den Verkehrslandeplatz liegenden Stadtteilen durchzuführen.
Selbstverständlich sind diese Messungen bei gutem Wetter vorzunehmen. Diese Lärmmessungen sind ohne jede Information an den Nutzern und Betreiber des Landeplatzes durchzuführen.
Flugplatzbefürworter Marl Loemühle verhinderten eine Diskussion im Fachausschuss
Mit der Begründung , es ist ein Wiederholungsantrag hat eine grosse Koalition aus SPD, CDU, FDP und BUM einen Antrag der WG von der Tagesordnung des Planungsausschusses des Rates der Stadt
Marl abgesetzt. Der Antrag lautete sinngemäß, die Verwaltung sollte prüfen , ob die Stadt über einen Bebauungsplan mehr Einfluss auf die Entwicklung des Landeplatzes Loemühle nehmen kann.
In der letzten Ratssitzung am hatte die Bürgerliste WIR für Marl bereits einen Antrag gestellt, die Verwaltung sollte mit dem Aufstellen eines Bebauungsplanes durch den Rat
beauftragt werden. Dieser Antrag wurde ebenfalls von SPD,FDP und BUM nach langer Diskussion abgelehnt. Leider schreibt die Gemeindeordnung vor, das ein Antrag erst wieder nach 6 Monaten
wiederholt werden kann. Damit verhinderten die Flughafenbefürworter eine inhaltliche Diskussion im Fachausschuss.
Aus dem Protokoll der letzten Ratssitzung am 13.06.2013 :
Herr Schönfeld stellt den Antrag, einenBebauungsplan für den Verkehrslandeplatz Loemühle zu erstellen, damit der Rat die Möglichkeit der Einflussnahme hat.
Bürgermeister Arndt macht deutlich, dass der Rat mit und ohne Bebauungsplan keine Möglichkeiten besitze, in die Geschehnisse des Verkehrslandeplatzes einzugreifen.
Herr Wenzel merkt an, dass selbstverständlich maßgebliche Vorgänge des
Verkehrslandeplatzes von großem Interesse für die SPD-Fraktion sind. Allerdings halte er den Antrag für nicht zielführend.
Herr Kolk erklärt, dass der Verkehrslandeplatz Loemühle ein brisantes Thema sei und die Öffentlichkeit über alle Vorgänge informiert werden müsste.
Herr Dr. Heinrich spricht sich gegen den Antrag der CDU-Fraktion aus.
Bürgermeister Arndt erläutert, dass die Verwaltung gerne bereit sei, im
Stadtplanungsausschuss über alle Informationen hinsichtlich des Verkehrslandeplatzes zu berichten. Er schlägt vor, während der Sitzungsunterbrechung über den Vorschlag nachzudenken und
anschließend abzustimmen.
Sitzungsunterbrechung von 17.05 Uhr bis 17.35 Uhr
Herr Göddenhenrich erklärt, dass die CDU-Fraktion den Antrag zunächst zurückziehe, da in der Nutzungsvereinbarung von 2006 die Gestattung von Anbauten vereinbart wurde.
Herr Schönfeld wiederholt seinen Antrag, einen Bebauungsplan für den Bereich des Verkehrslandeplatzes Loemühle zu erstellen und er beantragt für seine Fraktion namentliche
Abstimmung.
Herr Westermann unterstützt diesen Antrag, da er diesen Antrag selbst stellen wollte.
Herr Dr. Heinrich beantragt den Schluss der Debatte.
Die namentliche Abstimmung bringt folgendes Ergebnis:
18 Ja-Stimmen, 32 Gegenstimmen und eine Enthaltung
Flugzeugabsturz eines Ultra-Leichtflugzeuges am Verkehrslandeplatz Marl-Loemühle
Am 07.07.2013, gegen 17.20 Uhr, befand sich ein 37jähriger Flugzeugführer mit seinem gemieteten Ulta-Leichtflugzeug im Landeanflug auf den Flugplatz Marl-Loemühle. Kurz vor dem Erreichen des
Flugplatzes stürzte das Flugzeug aus bisher ungeklärter Ursache auf ein neben dem Flugplatz gelegenes Feld. Im Flugzeug befand sich der Pilot und eine 49 Jahre alte Frau. Der Pilot erlitt bei
dem Absturz eine Platzwunde am Kopf, die Begleiterin einen Schock. Beide wurde in ein Krankenhaus gebracht. Am Flugzeug entstand nach ersten Feststellungen Totalschaden.
Der Landeplatz, der nach einer Aussage der Befürworter eine “Jobmaschine” werden sollte, wird gerade an Feier- und Ruhetagen für die Bevölkerung zu einem großen Ärgernis, gerade wenn die Menschen
Erholung suchen, fliegen die Flugmaschinen besonders oft über ihre Köpfe hinweg.
Jedes Jahr wieder, wenn es Sommer wird, wiederholt sich der immer gleiche Vorgang, die Marler Bürger streben ins Freie zur Erholung. Auf dem Flugplatz Loemühle steigen Flugzeuge auf. Dann
erinnert man sich wieder an den Lärm aus dem vergangenen Jahr, der auch in diesem nicht weniger geworden ist, eher im Gegenteil, wie ich meine.
Der Flugverkehr, der hauptsächlich an Ruhe- und Feiertagen als besonders belästigend gilt, geht von lärmverursachenden Flugbewegungen aus, die von Freizeitfliegern verursacht werden. Wenn man auf
den Parkplatz schaut und die Nummernschilder betrachtet, wird klar wie wie viele Freizeitflieger nicht aus dem Kreis Recklinghausen kommen.
Fritz Dechert, Vorsitzender der Bürgerliste WIR für Marl stellt klar:
Freizeitgestaltung einer Interessensgruppe gerade in Erholungszeiten darf nicht zu Lasten der Bevölkerung führen.
Besonders in den Flugschneisen nimmt die Belästigung mit der jahreszeitlich bedingten Steigerung der Flugbewegungen und dem vermehrten Aufhalten der Menschen im Freien deutlich
zu.
